Das Projekt exploreAT! zielt darauf ab, einzigartige Einblicke in die Vielfalt der deutschen Sprache (vor allem in Österreich) zu verschaffen. Mit Hilfe innovativer digitaler Tools wird eine einzigartige Sammlung bairischer Mundarten in der Region der ehemaligen Habsburgermonarchie (1911-1998) erforscht. Das umfangreiche Korpus beinhaltet 200.000 Hauptlemmata in ca. 4 Millionen Einträgen. Zur Sammlung gehört ein 5 Bände umfassendes Wörterbuch mit ca. 50.000 Hauptlemmata, das eine Zeitspanne von den Anfängen der deutschen Sprache bis heute abdeckt. Zudem existieren weitere Datenbanken, wie z. B. eine der Belegdatenbank angegliederte Bilddatenbank, die Abbildungen und Skizzen, die die Sammler*innen zur Bedeutungserklärung angefertigt haben, einbezieht. Innerhalb der Datenbank sollen Schnittstellen für die Nutzung von Linked Open Data (LOD) geschaffen werden, um ontologische Ressourcen verwenden zu können und somit die Darstellung der konzeptionellen und semantischen Informationen zu gewährleisten.
Innerhalb des Projektes werden unterschiedliche Arbeitsgruppen und Wissenschaftsbereiche abgedeckt. Ein Hauptinteresse besteht im Aufbau einer effektiven, wiederverwendbaren, auf den Forschungsbereich abgestimmten IT-Infrastruktur, um historisch-lexikographische Inhalte zur Verfügung zu stellen. Diese verlinkt das Wissen von europäischen und globalen Infrastrukturen und ermöglicht sowohl Wissenschafter*innen als auch Laien allgemeine oder auch spezialisierte Suchanfragen zu stellen. Von geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive ist der Einblick in das Verhalten, wie sich der User mit dem Inhalt auseinandersetzt und welche Besonderheiten er im Korpus erforschen kann, bedeutend, um das Wissen über die Evolution der deutschen und der menschlichen Sprache allgemein voranzubringen.
exploreAT! untersucht kulturelle Aspekte von Sprache. Dabei werden Bürger*innen unter Anwendung von Open Innovation Praktiken und Methoden direkt bei der Gestaltung des Forschungsdesigns, dem Forschungsprozess und dessen Ergebnissen beteiligt.
Am 18. & 19.02.2016 fand am WasserCluster Lunz in Lunz am See die zweite Österreichische Citizen Science Konferenz statt. Unter dem Motto “Citizen Science - Quo vadis?” versammelten sich ca. 50 Teilnehmer*innen im WasserCluster Lunz und diskutierten über Entwicklungen im Bereich Citizen Science. Dabei präsentierten Vertreter*innen unterschiedlichster Disziplinen – Kunst und Kultur, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Technik – ihre Ideen und Projekte zum Thema Citizen Science. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Qualitätssteigerung von Citizen Science in Österreich und auf der Präsentation von Methoden und Projekten. In zwei Workshops und einem MiniBarCamp wurden Strategien zur Qualitätssteigerung erarbeitet.
In unserem Blog finden Sie auch die Proceedings zur Konferenz zur freien Verwendung: https://www.citizen-science.at/blog/proceedings-der-oesterreichischen-citizen-science-konferenz-2016.
Die Teilnehmer*innen definierten drei Themenbereiche:
In drei Gruppen wurden in jeweils ca. 25 Minuten drei Fragen diskutiert:
1. Entwicklungen in und um Citizen Science: welche wurden registriert und wie werden diese bewertet?
Gerade im Schulbereich ist diese Entwicklung für die Teilnehmer*innen spürbar. Hier ist auch das Interesse von den Schulen hoch, obwohl noch viel Unsicherheit da ist. Schüler*innen werden zu Multiplikator*innen und Mentor*innen im Bereich Citizen Science. Aber auch außerhalb von Schulen gibt es einen Boom bei Citizen Science Projekten. Hier sehen die Teilnehmer*innen allerdings ein großes Risiko, dass Projekte gestartet werden, die nicht für Citizen Science geeignet sind. Kritisch gesehen werden viele verwirrende Begrifflichkeiten, die alle Citizen Science meinen. Hier sollte eine Vereinheitlichung stattfinden, gerade weil Citizen Science sich auch zu einer Marke entwickelt hat. Die Qualitätssicherung ist allen Teilnehmer*innen sehr wichtig. Potentiale, diese zu steigern, werden bei der Usability und auch bei Anreizsystemen gesehen. Derzeit wird “science to public” nicht honoriert und damit oft auch nicht gemacht. Auch die Flexibilität für teiloffene Prozesse ist noch nicht gegeben. Daher gab es vor allem viele “low-level”-Projekte in den letzten Jahren, was für die weitere Entwicklung von Citizen Science als gefährlich gesehen wird. Die Teilnehmer*innen sehen daher Österreich im Bereich Citizen Science Europa hinterherhinken. Hier sollten Fördergeber stärker eingreifen. Der Überhang bei naturwissenschaftlichen Citizen Science Projekten liegt aus Sicht der Teilnehmer*innen vor allem darin, dass Geisteswissenschaften glauben, sie könnten die Methode nicht verwenden. Hier bedarf es einer Aufklärung und der Vermittlung von Handwerkszeug.
2. Wie soll ein dezentrales Netzwerk für Citizen Science in Österreich gestaltet sein?
Grundsätzlich wurde von allen Teilnehmer*innen die Etablierung eines dezentralen Netzwerks für Citizen Science in Österreich als positiv erachtet, da die Vorteile einer Vernetzung und des Wissensaustauschs überwiegen. Die Konkurrenz um Fördergelder oder die Angst, dass Ideen gestohlen werden könnten wurde als nicht wichtig erachtet, vielmehr stand die Zusammenarbeit und die gemeinsame Förderung von Citizen Science im Vordergrund.
Ein dezentrales Netzwerk sollte laut Teilnehmer*innen vor allem aus Institutionen und weniger aus Einzelpersonen bestehen, da dies die Kommunikation innerhalb des Netzwerks vereinfachen würde. Die Finanzierung eines solchen Netzwerks sollte über Beiträge der Institutionen gewährleistet werden, wobei die Institutionen abhängig von ihrem jeweiligen Budget Beiträge einzahlen sollten um zu gewährleisten, dass kleinere Institutionen dieselben Chance erhalten wie größere.
Generell sollte ein solches Netzwerk den Gap zwischen Wissenschaftscommunity und Gesellschaft schließen und daher auch Bürger*innen einbinden, durch Vereine oder Ähnliches. Ein Netzwerk für Citizen Science aufzubauen ohne die Bürger*innen miteinzubinden wäre Fehler.
Eine weitere zentrale Idee der Teilnehmer*Innen zu der oben genannten Frage war, dass das Netzwerk eine Art Gütesiegel für Citizen Science Projekte ausstellen könnte, welches Projekte mit besonders hoher Qualität auszeichnet. Die Kriterien des Gütesiegels würden transdisziplinär im Netzwerk ausgearbeitet werden.
3. Qualitätsstandards in Citizen Science Projekten: wie kann Qualität von bereits bestehenden Projekten erhöht werden?
Diese Frage wurde als spezielle Herausforderung wahrgenommen, da bereits alle Teilnehmer*innen über Qualitätsstandards in Citizen Science Projekten Bescheid wussten, jedoch keine konkrete Strategie zur Implementierung in bereits bestehende Projekte erarbeiten konnten. Die Herausforderung liegt hier vor allem auch in der Diversität der bearbeiteten Themen und Laufzeiten der Projekte in Österreich. So sehen NGOs, welche oft langjährige Projekte betreuen andere Herausforderungen als etwa Universitäten, die ein drei Jahre gefördertes Projekt durchführen. In einem dreijährigen Projekt ist es kaum möglich während der Durchführung Anpassungen vorzunehmen, wohingegen in einem langjährigen Projekt speziell darauf geachtet werden muss besonders aktive Teilnehmer*innen durch Veränderungen im Projektablauf nicht zu verlieren.
Generell sahen die Teilnehmer*innen eine etwaige Anpassung in der Kommunikation als einfacher an als in der Methode der Datenerhebung oder der Datenverwaltung.
Einstimmig war die Meinung der Teilnehmer*innen auf das noch vorhandene Potential zur Steigerung der Qualität in Citizen Science Projekten in Österreich und dass gemeinsame Standards hier durchaus hilfreich sein könnten.
Zentrale Themen waren Datenschutz und Urheberrecht. Beides ist bei Citizen Science Alltag und etwas komplexer als bei herkömmlichen wissenschaftlichen Projekten. Hier war viel Angst und Unklarheit zu sehen. Weiters war die Verantwortung gegenüber den Citizens wichtig. Deren Erwartungen an das Projekt, welche den Ausgleich der Interessen und mögliche Probleme komplizierter machen kann. Auch ganz wichtig: fairer Umgang mit Citizens. Rückführung der Ergebnisse an die Citizens, respektvoller und ehrlicher Umgang.
Wir danken dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und der Ludwig Boltzmann Gesellschaft sehr für die finanzielle Unterstützung.
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
Klein- und Flurdenkmäler oder im Volksmund – verkleinernd und auf den oftmals katholischen Ursprung hinweisend – Marterl genannt haben für uns Menschen große, persönliche Bedeutung, erzählen sie doch von den Schicksalen Einzelner, von Familien, Gemeinden oder einer ganzen Region. Sie sind kleine Bauwerke, die als Zeichen des Andenkens, der Dankbarkeit oder der Freude errichtet wurden. Sie erinnern an vergessene Wege, Gefahren durch Unwetter und Arbeit, an gemeine Meuchelmorde, an Glaubenskämpfe und an die Erlösung von Pest und anderen Plagen.
In Niederösterreich zählt man an die 40.000 Klein-und Flurdenkmäler, angefangen bei Felszeichnungen über Naturdenkmäler, Verkehrs-, Rechts- und Heiligendenkmäler bis hin zu Kapellen und Hiatahütten. Jedes dieser Denkmäler erzählt seine eigene Geschichte, viele von ihnen haben historische Bezüge und Bedeutung und sind von hohem kunst-und kulturhistorischem Wert -und alle sind in ihrer Art erhaltenswert.
Aber nicht nur der Erhalt der Klein- und Flurdenkmäler in der Landschaft, auch der Erhalt des Wissens über sie ist von enormer Wichtigkeit. Wenn die Menschen aufhören, die Geschichten zu erzählen, wenn sie aufhören, beim Erzählen zuzuhören, dann werden ihre Kinder eines Tages nicht mehr wissen, was es mit dem Denkmal, mit der Inschrift, mit der Bedeutung auf sich hat. Und damit ginge ein Teil der regionalen Geschichte und Identität verloren.
Damit dies nicht passiert, hat das Bildungs- und Heimatwerk NÖ die interaktive Kleindenkmalplattform „Kultur in der Flur“ www.marterl.at geschaffen und mit Unterstützung der NÖ Kulturabteilung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Hier werden die Kleindenkmäler in einem Community-Projekt online im Internet präsentiert und mit allen bisher erhobenen Informationen, von interessierten Amateuren und Fachleuten, freiwillig und unentgeltlich detailliert und bildreich dargestellt. Die Onlineplattform bietet die Möglichkeit das Marterl auf der Google-Landkarte zu verorten, Kommentare zu schreiben oder es in seinem sozialen Netzwerk zu liken. Ferner bekommt man Vorschläge, sich ähnliche Kleindenkmäler anzusehen oder solche, die in der Nähe des gerade betrachteten Objektes stehen. Gegen eine geringe Aufwandsentschädigung kann man fachliche Eingaben vom BHW-Fachbereich prüfen und mittels Fachbereichs-Gütesiegel testieren lassen.
Um die Arbeit der Community zu vereinfachen und auch die Informationen auf einem Marterl-Spaziergang rasch und unkompliziert zur Hand zu haben, wurde der Plattform auch eine Smartphone-App zur Seite gestellt. Diese ermöglicht eine einfache Erfassung von unterwegs und das direkte Abrufen aller vorhandener Informationen zu den Denkmälern – auch mittels Audio-Guide – Vorort beim Denkmal. Dank dieser technischen Werkzeuge haben die Menschen kostenlos Zugang zu den Fachinformationen sowie eine unkomplizierte Möglichkeit sich in der Community auszutauschen. Das Projekt lädt alle herzlich ein, sich an der großen Erfassung zu beteiligen!
Das Projekt Kultur in der Flur organisiert laufend kostengünstige Bildungsveranstaltungen zum Thema wie Workshops zur fachgerechte Sanierung von Kleindenkmälern, Einschulungen in die Arbeit und die Netiquette auf der Plattform, Einschulungen in das Fachthema Kleindenkmäler, Lehrgänge zur/zum zertifizierten Kleindenkmalexpert*in und Vorträge.
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
In „Who Cares?“ wird über „Sorge-, Betreuungs- und Pflegegeschichten“ der teilnehmenden Jugendlichen, Lehrpersonen und anderen Interessierten untersucht, wie aktuelle und vergangene Erfahrungen zu einer gerechten zukünftigen Sorgekultur beitragen können.
Projektbeteiligung: Hier kann man bis Ende Jänner 2016 mitforschen
Zielgruppe: Alle, die über Sorge-, Betreuungs- und Pflegeerfahrungen verfügen: Schüler*innen, Lehrpersonen, pflegende Angehörige, aufmerksame Nachbar*innen etc.
Geeignet für: Alle Schulstufen, Lehrpersonen sowie andere interessierte Bürger*innen
Ort: ortsunabhängig
Tätigkeiten: Eigene Sorge- und Pflegegeschichte(n) schreibend erzählen
Notwendige Ausstattung: Internetzugang
Schreibaufruf: „Erzähl Deine Sorge- Betreuungs- und Pflegegeschichte(n)“!
Haben Sie schon einmal jemanden in Ihrer Familie gepflegt? Helfen Sie regelmäßig einer Nachbarin? Haben Sie sich ehrenamtlich um Menschen mit Demenz gekümmert oder beruflich mit Sorgen, Pflegen und Betreuung zu tun? Dann haben wir eine Bitte an Sie: Schreiben Sie Ihre Geschichte(n) doch auf! Diese Erzählungen werden dringend gebraucht. Denn wir alle wissen noch viel zu wenig über die Freuden und Sorgen von Helfenden. Vielleicht kann Ihre Geschichte auch andere dazu motivieren, zu sorgen, zu pflegen und zu betreuen. Und womöglich gibt Ihre Geschichte ein paar Antworten darauf, wie eine zukunftsweisende Sorgekultur ausschauen kann.
Ziel dieses Schreibaufrufs ist es, möglichst unterschiedliche gegenwärtige, aber ebenso auch vergangene Situationen und Erfahrungen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Milieus zu erheben und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Projekt wird daher untersucht, wie und unter welchen Bedingungen Sorgearbeiten in konkreten Lebenssituationen gelingen: Wer ist daran beteiligt? Welche Unterstützungsnetzwerke sind hilfreich? Und wie kann eine gerechte zukünftige Sorgekultur aussehen? Dies geschieht unter anderem in Kooperation mit der „Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen“ an der Universität Wien (http://menschenschreibengeschichte.at/). Durch Geschichten bekommen Pflegende wie Gepflegte ein Gesicht und zugleich werden Haltungen und Strukturen sichtbar, die es zukünftig zu bewahren oder zu verändern gilt – im Sinne einer zukunftsweisenden Sorgekultur.
Im Rahmen des Projekts sind Sie als Schüler*innen, Lehrpersonen sowie andere Interessierte eingeladen, Ihre „Sorge- und Pflegegeschichten“ schreibend zu erzählen. Angesprochen sind alle, die sich in ihrem näheren oder weiteren Umfeld um jemanden kümmern, der oder die in ihrem oder seinem Alltag aufgrund unterschiedlicher Einschränkungen Unterstützung braucht. Wer hat solche Erfahrungen eigentlich nicht gemacht? Besonders von Interesse ist, wie die Lebensumstände der betroffenen Person und der sie „umsorgenden“ Menschen aussehen: Mit wem sind sie in Kontakt? Was ist ihnen im Alltag wichtig? Was macht an dieser Situation zufrieden? Was macht vielleicht auch unglücklich? Was könnte ihren Alltag erleichtern?
Der Beitrag wird gespeichert. Teilnehmende entscheiden, ob der Beitrag veröffentlicht werden soll und damit auch für andere Personen zugänglich ist oder nicht. Dies kann auch unter einem anderen Namen (Pseudonym) geschehen. Ausgewählte Beiträge werden mit Blick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausgewertet. Auf diese Weise werden „typische Geschichten“ und Strukturen sichtbar.
Alpen-Adria Universität Klagenfurt-Wien-Graz
Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik
Assoc. Prof. Dr. Elisabeth Reitinger
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Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik, Institut für Wissenschaftskommunikation u. Hochschulforschung (beide IFF Wien, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Wien, Graz), Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen (Universität Wien), Wiedner Gymnasium (Wien 4), Caritasschule für Sozialbetreuungsberufe (Wien 9), IG Pflegende Angehörige, Arbeiterkammer Wien. Finanziert wird das Projekt im Rahmen des Forschungsprogramms „Sparkling Science“ des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Sie möchten selbst ein Citizen Science Projekt initiieren oder ihr Projekt verbessern? Hier listen wir Wegweiser (Guides) auf, die in verschiedenen Bereichen von Citizen Science und in unterschiedlichen Phasen des Projekts einen Leitfaden bieten. Wir können diese Liste gerne gemeinsam erweitern, also zögern Sie bitte nicht, uns weitere Guides an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu schicken.
BOKU Wien (2015) Ist mein Projekt für Citizen Science geeignet
BOKU Wien (2015) Diagramm zum Ablauf eines Citizen Science Projekts
GEWISS (2016) Citizen Science für alle - Eine Handreichung für Citizen Science-Beteiligte
Zentrum für Soziale Innovation (2015) Kriterienkatalog zur Bewertung von Citizen Science Projekten und Projektanträgen
Centre for Ecology and Hydrology (2014) Citizen Science Best Practice Guide
DataONE Public Participation in Scientific Research Working Group (2013) Data Management Guide for Public Participation in Scientific Research
The Cornell Lab of Ornithology (2014) User’s Guide for Evaluating Learning Outcomes from Citizen Science
Federal Citizen Science and Crowdsourcing Toolkit (USA)
Making & Science: App und Anleitungen von Google zur Durchführung eigener kleiner Projekte
http://www.youngscience.at/forscherinnen/citizen_science/hilfreiche_tools_fuer_projektleiterinnen/
Am 10. und 11. Dezember ist Professor Heidi Ballard von der University of California/Davis zu Gast am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Am 11. Dezember gibt sie eine keynote in einem interdisziplinären Citizen Science Workshop und diskutiert mit fünf österreichischen Citizen Science Projekten die Herausforderungen und Chancen von Citizen Science. Zusätzlich zum Workshop wird Prof. Ballard am 10. Dezember im Forschungskolloquium des Instituts zum Thema „Citizen Science as a Tool for Scientific Research: Strategies for Expanding and Deepening Public Participation“ referieren. Interessenten sind herzlich eingeladen.
Mehr Informationen zum Workshop und zur Anmeldung finden Sie hier:
Professor Heidi Ballard: http://education.ucdavis.edu/faculty-profile/heidi-ballard
Citizen Science Projekte in Österreich: http://www.citizen-science.at
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung reagiert allergisch auf Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Die Gründe für die Zunahme allergischer Erkrankungen sind jedoch noch nicht vollständig bekannt. Das Projekt „ALRAUNE – Allergien auf der Spur“ erforscht deshalb, ob Lebensstil und Umwelteinflüsse die Entstehung von Allergien beeinflussen.
© Klaus Trifich
Um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen, werden Allergiker*innen und Nicht-Allergiker*innen zu ihrer Ernährung, Fitness, Zigarettenkonsum usw. befragt. Vergleicht man diese Daten miteinander, kann man beispielsweise herausfinden, ob das regelmäßige Rauchen von Zigaretten die Entwicklung von Allergien beeinflusst.
Gemeinsam mit Citizen Scientists wurde von Oktober 2015 – Juni 2016 ein Fragebogen entwickelt. In dem Sie an dieser Umfrage zum Thema Allergie & Lifestyle teilnehmen, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Allergieforschung! Eine Teilnahme ist bis 15. Februar möglich. Als Dankeschön werden unter allen Teilnehmer*innen Mitte Februar 2017 drei Erlebnisgutscheine von Jollydays im Wert von je € 350 verlost.
Hier geht´s direkt zur Umfrage.
In der Umfrage werden Fragen zu Allergien & Unverträglichkeiten, aber auch zu Lebensgewohnheiten und Lebensumständen gestellt. Mit den gesammelten Daten können wertvolle Informationen für die weitere Erforschung von allergischen Erkrankungen und deren mögliche Ursachen gesammelt werden.
Alle Informationen werden anonym gespeichert und ausschließlich für Forschungszwecke verwendet. Ein Rückschluss auf Ihre Person oder Ihr individuelles Verhalten ist nicht möglich. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.
Weitere Informationen zum Projekt und zur Mitarbeit finden Sie auf der Projektseite.
Mit Picture Pile kannst du einen Beitrag zur Lösung globaler Probleme wie Klimawandel und Unterernährung leisten, indem du zusammen mit anderen Spieler*innen Bilderstapel sortierst.
Das Sortieren der Bilder ist ganz einfach und funktioniert ähnlich wie in anderen Apps. Zu einem angezeigten Bild wird eine Frage gestellt, z.B.: „Ist Ackerland auf dem Bild sichtbar?“. Nun kann der/die Spieler*in das Bild nach rechts oder nach links schieben, um die Frage mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Alternativ kann man das Bild auch nach unten schieben, falls man sich nicht sicher ist. Picture Pile kann im Browser, auf iPhone, iPad und Android gespielt werden.
Alle gesammelten Daten (außer Privatinformationen wie E-Mail Adresse der Spieler) werden nach einer Datenkontrolle für alle frei zugänglich zur Verfügung gestellt und können so von Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt genutzt werden, um wichtige Forschungsfragen zu beantworten.
In Picture Pile werden unter anderem globale Landschaftsdatensätze verbessert, die in einer Vielzahl von Umweltanwendungen und soziologischen Studien verwendet werden, zum Beispiel für die Erforschung von Klimawandelschäden, Entwaldung, oder Artenvielfalt. Der Beitrag der Bürgerwissenschaftler*innen ist zentral für die Validierung und Verbesserung dieser Landschaftsdaten.
Beim Viel-Falter Monitoring beobachten, bestimmen und zählen Freiwillige gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck Schmetterlinge. Ziel ist der Aufbau und die Etablierung eines österreichweiten systematischen Schmetterlings-Monitorings.
Schmetterlinge sind eine ausgezeichnete Indikator-Gruppe für die ökologisch überaus wichtige Tiergruppe der Insekten. Sie reagieren schnell und sensibel auf Lebensraum- und Umweltveränderungen. Schmetterlinge und insbesondere Tagfalter eignen sich zudem auf Grund ihres positiven Images ausgezeichnet zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt.
In Österreich gibt es aufgrund der vielfältigen Lebensräume mit 4.095 Schmetterlingsarten (210 davon sind Tagfalter) deutlich mehr Arten als im viel größeren Deutschland. Gleichzeitig sind viele Schmetterlingsarten bedroht und auch früher häufige Arten werden immer seltener gesichtet. Hauptursachen für den Rückgang sind Landnutzungsänderungen, Intensivierungen in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. Genaue Aussagen sind aber schwierig, da es bisher kaum langfristige Beobachtungsprogramme gibt. Genau das wird sich dank des Viel-Falter Monitorings ändern.
Beim Viel-Falter Monitoring werden Erhebungen durch Freiwillige (Citizen Science) mit professionellen wissenschaftlichen Erhebungen kombiniert. So werden die Vorteile von zwei Ansätzen genutzt, um qualitativ hochwertige und wissenschaftlich fundierte Daten zu sammeln. Damit leistet das Viel-Falter Monitoring auch einen wichtigen Beitrag zu einem österreichischen Biodiversitäts-Monitoring sowie einem EU-weiten Tagfalter-Monitoring.
Gleichzeitig trägt das Monitoring durch die Einbindung von Freiwilligen zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt bei. Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind daher ein wichtiger Bestandteil des Viel-Falter Monitoring. Bei regelmäßigen Schulungs- und Fortbildungsangeboten können beteiligte Freiwillige und andere Interessierte ihr Wissen und ihre Artenkenntnis verbessern und einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz leisten.
Um eine gute Datenqualität sicherzustellen, ist eine intensive und persönliche Einschulung und Betreuung der involvierten Freiwilligen von großer Bedeutung. Unser Onlinekurs ermöglicht, bei gleichbleibend hoher Qualität, viele Interessierte anzusprechen. Im Kurs wird erklärt, was Biodiversitäts-Monitoring ist, warum es wichtig ist und wie das Monitoring genau funktioniert. Außerdem erhält man eine Einführung in die Bestimmung von Tagfaltern und in die Viel-Falter-Erhebungsmethode. Der Kurs wird durch ein individuelles persönliches Gespräch abgeschlossen.
Hier kommen Sie zum Blogbeitrag, der den Kurs näher vorstellt.
An Schmetterlingen Interessierte können mit einer einfachen Bestimmungshilfe für Tagfalter an zuvor vereinbarten Standorten in ganz Österreich Tagfalter beobachten. Diese Beobachtungen werden im Laufe des Jahres mehrmals durchgeführt. Vorkenntnisse sind hierfür keine nötig. Die Einschulung erfolgt persönlich und individuell angepasst durch das Viel-Falter Team.
Das Viel-Falter Monitoring wird vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck geleitet und gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen sowie der EURAC umgesetzt.
Es ist Teil des vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierten Insekten-Monitoring Österreich: Schmetterlinge, dem von der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol finanzierten Tagfalter-Monitoring Tirol und dem von der inatura, dem Land Vorarlberg sowie der Stiftung Blühendes Österreich unterstützten Tagfalter-Monitoring Vorarlberg.
Das Pollentagebuch wurde bereits 2009 als wissenschaftliches Projekt im Rahmen einer Masterarbeit an der WU Wien Executive Academy ins Leben gerufen. Mittlerweile ist es ein bedeutendes Service für Pollenallergiker*innen in 13 europäischen Ländern: Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Kroatien, Ungarn, Litauen, Serbien, Slowenien und der Türkei. Die Nutzer*innen-Zahlen wachsen jährlich, nicht zuletzt wegen der Projekte, die durch das Pollentagebuch erst ermöglicht worden sind: die Pollen-App, die Belastungslandkarte und die personalisierte Polleninformation.
Nutzer*innen haben die Möglichkeit, die eigenen allergischen Beschwerden (Intensität und Symptome) zusammen mit der Medikamenteneinnahme zu dokumentieren. So erhält man einen Überblick über die Pollenallergie und kann laufend sowie am Ende der Belastungsphase die Beschwerden mit den gemessenen Pollenkonzentrationen vergleichen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über einen Download eine Excel-Datei mit allen Einträgen zu erhalten. Dort sind alle Daten zusammengefasst und es werden zusätzlich Korrelationsberechnungen von Pollenflug und Symptomen zur Verfügung gestellt. Damit ist ein erster Schritt zur Erkennung des Allergieauslösers getan. Auch nach einer fachärztlichen Diagnose ist das Pollentagebuch eine wertvolle Unterstützung für Patient*innen und Mediziner*innen, um den Erfolg einer Therapie, der Medikamentengabe oder den Verlauf der Pollenallergie zu verfolgen.
Um ein solches Service überhaupt erst zu ermöglichen, ist das Pollentagebuch mit der europäischen Pollendatenbank verbunden, wodurch das Service bei Bedarf sogar europaweit nutzbar gemacht werden kann. Besonderes Augenmerk liegt auf der einfachen Handhabung wie auch auf der Einhaltung der neuesten EU-Richtlinien zum Datenschutz (weitere Informationen hierzu: Nutzungsbedingungen des Pollentagebuchs).
Seit 2013 kann man das Pollentagebuch auch über die für Android und iOS verfügbare App „Pollen“ erreichen. Dokumentiert man Beschwerden, steht kostenlos eine personalisierte Pollenvorhersage zur Verfügung, die auf das persönliche Reaktionsprofil zugeschnitten ist. Über die App kann man auch die Belastungsvorhersage, die aktuelle Textprogronose uns andere praktische Hilfen für den Alltag abrufen, die der Österreichische Pollenwarndienst kostenlos zur Verfügung stellt.