(c) by Citree
Institution: Institut für Botanik Universität Innsbruck
Projektleitung: Stefan Mayr

Institut für Botanik
Universität Innsbruck
Sternwartestr. 15
6020 Innsbruck

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Telefon: 0043 512 507 51001

Mit dem Citizen Science Projekt CITREE soll ein Crowdsourcing Instrument zum Monitoring des Wachstums von urbanen Bäumen entwickelt und genutzt werden. Es baut auf dem Sparkling Science Projekt “Woody Woodpecker” auf, das sich mit dem Wachstum, der Struktur und der Funktion von Holz befasst.

Städtische Bäume erfüllen vielfältige Funktionen, wie etwa Verbesserung von Mikroklima und Luft, Lärmschutz oder Gestaltung des öffentlichen Raums. Ein Monitoring urbaner Bäume ist von Bedeutung, da die Klimaänderung eine Stressintensivierung der Bäume mit sich bringt. In Städten sind Bäume großer Hitze und Trockenheit ausgesetzt und durch andere Stressfaktoren, wie Schadstoffemissionen, limitierten Wurzelraum, Salzstress oder Schädlingsbefall zusätzlich beeinträchtigt. Deshalb stellen Bäume in Städten „lebende Laboratorien“ dar, die Analysen von Stressmechanismen und Abschätzungen zukünftiger Entwicklungen ermöglichen. Mit CITREE soll eine Instrument zum Monitoring urbaner Bäume bereitgestellt und damit eine Brücke zwischen den Bürger*innen und ihren Bäumen geschaffen werden: Einerseits können die Bürger*innen im Monitoringprozess partizipieren, anderseits können sie sehen und lernen, wie ihre Bäume wachsen. Diese Rückkopplung wird auch genutzt, um die Arbeit öffentlicher Einrichtungen (z. B. Stadtgärtnereien) zu präsentieren und ermöglicht Schulprojekte zu Stadtbäumen und Stadtökologie.

Baum in der Mitte eines Kreisverkehrs, Häuser (c) CITREE

CITREE basiert auf einfach zu installierenden und billigen Band-Dendrometern, mit denen der Stammumfang und damit das Wachstum gemessen werden kann. An Stadtbäumen installierte Dendrometer werden durch Bürger*innen abgelesen, die mittels QR-Code und Smartphone Zugang zur CITREE Datenbank haben. In der CITREE Datenbank werden die Wachstumsdaten aller Bäume gesammelt und für involvierte Bürger*innen, die Öffentlichkeit, öffentliche Einrichtungen und Forscher*innen zur Verfügung gestellt.

Handzeichnung der Funktionsweise der Citree App und Datenbank: Mensch mit Smartphone in der Hand vor Baum, Darstellung der Datenbank (c) CITREE

Die wesentlichen Arbeitspakete des Projektes sind:

  1. Die Auswahl/Modifikation geeigneter Dendrometer
  2. Die Entwicklung eines Installationssystems
  3. Die Entwicklung der CITREE Datenbank
  4. Test und Optimierung der entwickelten Systeme unter urbanen Bedingungen
  5. Datenanalyse und
  6. Installation der Systeme in österreichischen Städten.

Das Projekt wird am Institut für Botanik, Universität Innsbruck, durchgeführt und damit von der langjährigen Erfahrung im Bereich Wissenschaftskommunikation des PI (Stefan Mayr) und seiner Mitarbeiter*innen profitieren. Die geplanten Systemtests erfolgen mit den im Sparkling Science Projekt beteiligten Schüler*innen des BORG Dornbirn. Die Entwicklung der CITREE Datenbank wird in Zusammenarbeit mit der Universität Ghent und der Firma Phyto-IT, Belgien durchgeführt. Eine Kooperation mit der School of Education, Universität Innsbruck, dient der fachdidaktischen Optimierung. Für die Installation in österreichischen Städten sollen in der Folge Stadtgärtnereien und Forscher*innen kontaktiert werden und so ein erster breiterer Datensatz zum Wachstum städtischer Bäume gesammelt werden. Langfristig soll CITREE zu CITREE-EU weiter entwickelt und damit ein Monitoring-Netzwerk in Europäischen Städten ermöglicht werden.

Aufgaben und Rollen im Projekt:

  • Citizen Scientists: geben die am Dendrometer abgelesenen Zahlen ein und erhalten eine grafische Anzeige des errechneten Baumdurchmessers inklusive des vorherigen Verlaufs.
  • Baumpat*innen: Wählen Bäume, installieren Dendrometer nach Anleitung, erheben Informationen zum Standort und Zustand dieser Bäume. Können die Datensätze der Datenbank herunterladen.
  • Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: Bearbeiten Sonderfälle (Rücksetzen des Dendrometers, entfernen offensichtlicher Fehlmessungen…), Verfolgen von Wachstumsveräufen, Vandalismus usw.
  • IT-Beteuer: Anlegen neuer Bäume in der Datenbank und auf der Homepage

Bei Fragen zum Projekt oder bei Interesse einer Beteiligung am Projekt, kontakteren Sie bitte Stefan Mayr: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Schlagwörter
  • pflanzen
  • Landnutzung
Gelesen 8264 mal| Letzte Änderung am Mittwoch, 07 April 2021 10:41