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OUT NOW! Erste Ergebnisse aus dem Projekt Asiatische Mörtelbiene wurden veröffentlicht

Fig2_Ms_reports_small Lanner et al. 2020

Diese  lückenhafte Verbreitung der Asiatischen Mörtelbiene in den Alpenländern machte das Forscherteam aus dem Projekt Asiatische Mörtelbiene stutzig und sie wollten es genauer wissen. Um ihre tatsächliche Verbreitung in den Alpenländern aufzudecken, wurde im Jahr 2018 das internationale Citizen Science-Projekt Asiatische Mörtelbiene ins Leben gerufen. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fotos oder Videos mit genauem Standort der Wildbiene einzusenden. Die Asiatische Mörtelbiene eignet sich besonders gut für solch partizipativen Projekte, denn durch ihr charismatisches Aussehen und ihre Größe ist sie auch für Laien relativ leicht von allen anderen heimischen Bienen unterscheidbar. Das Vorhaben zeigte sich erfolgreich, denn nach nur zwei Jahren waren 80 neue Beobachtungen für die Schweiz, der erste Fundort für Liechtenstein und 30 für Österreich bekannt.

In der Schweiz wurde die Wildbiene in den Tieflagen und entlang der großen Täler des Rheins und der Rhone gesichtet, hingegen in höheren Lagen der Alpen wurde sie nie beobachtet. Das deutet auf eine natürliche, ökologische Besiedelungsgrenze der Wildbiene hin. In Österreich wurde sie erst einige Jahre später gemeldet – hier am häufigsten an der westlichen Staatsgrenze in Vorarlberg. Es ist davon auszugehen, dass sich Österreich im Vergleich zur Schweiz in einem frühen Invasionsstadium befindet. 

Nun könnte man annehmen, dass eine zusätzliche Wildbienenart doch höchst willkommen ist in Zeiten der Biodiversitätskrise. Jedoch sind eingeschleppte Arten, Neobiota genannt, nicht immer unproblematisch. Invasive Wildbienen können  Probleme verursachen, indem sie Krankheitserreger mitbringen und in ihrer neuen Heimat verbreiten oder indem sie als Bestäuber die einheimische Flora verändern. Basierend auf den Ergebnissen dieser und einer französischen Studie ist auch eine Konkurrenz zwischen den eingeschleppten und heimischen Bienen denkbar. Um die zukünftige Verbreitung, dessen Ursache und die Konsequenzen weiterhin erforschen zu können, wird das Projekt Asiatische Mörtelbiene auch in den nächsten Jahren noch weitergeführt. 

Meldungen über die Asiatische Mörtelbiene werden mit Foto oder Video und Fundort (Adresse oder Koordinaten) unter folgender Emailadresse oder via Instagram entgegengenommen: 


asiatische_möDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://www.instagram.com/asiatische_moertelbiene/

Für alle Interessierten, die es noch genauer wissen wollen, der Artikel ist ab sofort online verfügbar unter: 

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0236042


Beitragscover CC BY4.0 Hoffmann, Topitz, Seiwald


Weiterführende Literatur zum Thema Asiatische Mörtelbiene:

Geslin B, Gachet S, Deschamps-Cottin M, Flacher F, Ignace B, Knoploch C, u. a. Bee hotels host a high abundance of exotic bees in an urban context. Acta Oecologica. 2020;105:103556.

Lanner J, Huchler K, Pachinger B, Sedivy C, Meimberg H, Dispersal patterns fo an introduced wild bee, Megachile sculpturalis Smith, 1853 (Hymenoptera: Megachilidae) in European alpine countries. PLOSONE. Accepted 2020.

Quaranta, M, Sommaruga, A, Balzarini, P, Felicioli, A, 2014. A new species for the bee fauna of Italy: Megachile sculpturalis continues its colonization of Europe. Bull. Insectology 67, 287–293. 

Science Interview mit Eva: Katrin Vohland
Citizen Science Clip bei Wettbewerb eingereicht

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