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Engaging Citizen Science Conference in Aarhus

Science as cocreation (c) Frits Ahlefeldt, Hiking.org

Von 25.-26.04. fand an der Universität Aarhus die „Engaging Citizen Science Conference" statt, und eröffnete damit den internationalen Citizen Science-Konferenzreigen. Auch wir waren mit dabei und möchten von dieser Konferenz berichten.

Mit großen Erwartungen fanden sich an einem kühlen Montagmorgen über 250 Citizen-Science-Akteur*innen an der Universität Aarhus ein, um sich zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder zu treffen, austauschen zu können und zu diskutieren. Und die Konferenz hat gezeigt, dass dieser Austausch sehr vermisst wurde.  

  Vielfältiges Programm

Mit zwei uns in Österreich wohlbekannten Keynotes hatte die Konferenz gleich zwei Höhepunkte am Anfang und am Ende des vielfältigen Programmes. Heidi Ballard (UC Davis) und Dick Kasperowski (Universität Götheborg) waren schon die Keynotes der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2020, und gaben uns auch in Aarhus wieder viel Stoff zum Überlegen und Diskutieren.

Heidi Ballard sprach in ihrer Keynote vor allem über ihre Arbeit mit Jugendlichen und Schüler*innen im Bereich Citizen Science und die Erfahrungen, die sie daraus abgeleitet hat. Ein besonderer Schwerpunkt ihres Beitrages waren dabei auch die vielen positiven „Nebeneffekte" für die Teilnehmenden, die man Citizen Science sehr oft zuschreibt: die Erhöhung des Wissenschaftsverständnisses, das Erlernen neuer Fähigkeiten oder die Bildung einer Gemeinschaft. Allerdings werden diese Nebeneffekte oft nicht systematisch analysiert. In ihrer Untersuchung hat sie gemeinsam mit Kolleg*innen herausgefunden, dass diese Nebeneffekte tatsächlich realisiert werden können, das Projekt aber entsprechend dafür gestaltet sein muss. Ohne eine entsprechende Planung können diese Nebeneffekte auch nicht oder nur zu einem sehr geringen Ausmaß tatsächlich in Erscheinung treten.

Dick Kasperowski spannte ein anderes interessantes Feld rund um Citizen Science auf und baute dabei auf die Erfahrungen, die in Schweden mit Citizen Science gemacht wurden. In Schweden wurde Citizen Science anhand mehrerer Projekte genauer untersucht und dabei wurde auch ein Fokus auf Ungleichheiten, Geschlechterverhältnisse und Demokratie in der Wissenschaft und in Citizen Science im Speziellen gelegt. Citizen Science wird ja oft auch als ein Mittel gesehen, um Wissenschaft zu demokratisieren und Ungleichheiten zumindest zu reduzieren. Dennoch konnte in den schwedischen Untersuchungen festgestellt werden, dass bei einem großen Biodiversitätsprojekt v.a. Männer mitforschen. Auch wurden Daten aus Citizen Science-Projekten in Schweden dazu eingesetzt, um vor Gericht Änderungen in der Politik des Landes (v.a. im Bereich Naturschutz) zu erzwingen, da Politiker*innen selbst diese Änderungen nicht durchführen wollten. Dies wird von manchen als undemokratisch gesehen, während andere argumentieren, dass es eine Notwendigkeit ist, wenn die Politik nicht reagiert. Citizen Science legt diese Ungleichheiten und Demokratiefragen offen und macht dadurch erst eine Debatte möglich.

Neben den Keynotes gab es natürlich auch noch weitere Programmpunkte: spannende Paneldiscussions, Workshops, eine Postersession und natürlich auch ein anregendes Rahmenprogramm in Form einer Citizen-Science-Party.

Die diskutierten Themen waren sehr divers und reichten von ökologischen Projekten, über Gesundheitsfragen, rechtliche Aspekte von Citizen Science, Einbindungsformen von Bürger*innen und geisteswissenschaftliche Projekte bis hin zu ethischen Fragen und das Communitybuilding. Dabei profierte die Konferenz von den unterschiedlichen Erfahrungen der zahlreichen Teilnehmer*innen. Auch Bürger*innen waren bei dieser Konferenz anwesend.

  Fazit

Zusammenfassend betrachtet war die Engaging Citizen Science-Konferenz ein würdiger Auftakt für die zahlreichen weiteren Citizen Science-Konferenzen in den kommenden Monaten und bot vielfältige Möglichkeiten des Austausches mit Kolleg*innen aus ganz Europa.

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