Im Rahmen des Plattformtreffens von Österreich forscht am 01.03.2017 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science sich immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf Österreich forscht beantragten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet. Die Arbeitsgruppe besteht aus Projektleiter*innen und Partner*innen von Österreich forscht und wird von Florian Heigl und Daniel Dörler geleitet.
Im Zuge der Erstellung von Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht hat sich bald herausgestellt, dass es für bestimmte Bereiche Empfehlungen für bestehende und neue Citizen Science Projekte benötigt, an denen sich die Projektleiter*innen orientieren können. Ein sehr wichtiger Bereich sind dabei rechtliche Fragen, die im Rahmen von Citizen Science Projekten oftmals zum ersten Mal auf Projektleiter*innen zukommen. Aus diesem Grund wurde in der Arbeitsgruppe für juristische Aspekte in Citizen Science ein Empfehlungskatalog für allgemeine Rechtsfragen im Rahmen von Citizen Science Projekten erstellt. Dieser basiert auf den Fragen von laufenden Projekten auf Österreich forscht und dem Input von Jurist*innen, die sich speziell mit diesem Thema auseinandergesetzt haben.
Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens des Citizen Science Network Austria am 31.01.2018 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu Offenen Biodiversitätsdatenbanken einzurichten. Folgende Ziele wurden in der Arbeitsgruppe bearbeitet: (1) Erstellung eines Fragenkatalogs zur Beurteilungshilfe der Machbarkeit/Sinnhaftigkeit der Öffnung von spezifischen Citizen Science Biodiversitätsdatenbanken (erprobt an bestehenden und theoretischen Projekten).(2) Ein Umsetzungs- bzw. Erfahrungsbericht aus einem Österreichischen Citizen Science Projekt, welches seine Biodiversitätsdatenbank öffnet.
Die AG Open Science Trainings hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung von Open Science Methoden zu fördern und deren Implementierung in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag zu erleichtern. Oft fehlt Projektleiter*innen die Kenntnis zu konkreten Tools bzw. deren Anwendung. Die Trainingsworkshops, die allen interessierten Personen offen stehen, folgen einem “train-the-trainer”-Ansatz, bei dem die Absolvent*innen das nötige Wissen erwerben sollen, um selbst den Umgang mit konkreten Tools an andere weitergeben zu können. Ziel ist, disziplinspezifische Trainingsworkshops anzubieten. Die Ankündigung der Workshops findet auf Österreich forscht statt.
Die Arbeitsgruppe Konferenz organisiert die jährlich stattfindende Österreichische Citizen Science Konferenz. Sie setzt sich zusammen aus dem lokalen Organisationsteam, das jedes Jahr je nach Konferenzort wechselt, und einem Team engagierter Personen, das sich einerseits um die wissenschaftliche Betreuung der Konferenz kümmert (d. h. vor allem Bewertung der eingehenden Beiträge für die jeweilige Konferenz), und andererseits auch allgemeine Dokumente erstellt, welche einen Informationsfluss zwischen den verschiedenen lokalen Organisationsteams von einem Jahr zum nächsten ermöglicht. Damit ist die Arbeitsgruppe Konferenz ein Kernelement bei der Organisation Österreichs größter Citizen Science Veranstaltung.
Die AG „Citizen Science an/mit Schulen“ wurde im Rahmen des Plattformtreffens am 26. Juni 2019 in Obergurgl gegründet, um die zahlreichen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Schule zusammenzuführen. Die Mitglieder der AG stammen aus Forschungseinrichtungen und Schulen.
Ziel dieser AG ist die Entwicklung einer Strategie inklusive Maßnahmenplan für die Entwicklung des Citizen Science Network Austria und der dazugehörigen Plattform Österreich forscht bis 2027.
Das Anliegen der AG ist es, die Zusammenarbeit im deutschsprachigen Raum zu intensivieren, Synergien zu nutzen, Best-Practice auszutauschen und kurze Wege des (informellen) Austauschs zu etablieren. Ziele dabei sind:
Der Verkauf von elektrischen und elektronischen Geräten steigt permanent und entsprechend ist Elektroschrott bereits der am schnellsten wachsende Abfallstrom der Welt geworden. Unsere Gesellschaft muss sich unverzüglich dieser Herausforderung stellen – daher hat das Projekt "Recycling Heroes" zum Ziel, das Bewusstsein über Elektronikschrott vor allem bei Schüler*innen aber auch allgemein der Gesellschaft durch die Verbindung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft mit Citizen-Science-Methoden zu steigern.
Als Citizen Scientists entwickeln die Schüler*innen einen umfassenden Fragebogen, um damit ihre Familie oder ihre Nachbarn zu befragen, wofür und über welchen Zeitraum Elektronikprodukte genutzt werden und wie mit nicht mehr gebrauchten Geräten verfahren wird. Danach analysieren die Schüler*innen die Ergebnisse der Umfrage und überlegen, was getan werden könnte, um eine korrekte Entsorgung zu gewährleisten und die Recyclingrate zu erhöhen. Außerdem befassen sich die Schüler*innen mit der Entwicklung von elektronischen Produkten, welche im Rahmen von anderen aktuellen Citizen Science Projekten verwendet werden können. Dabei können diese neuen Produkte beispielsweise als Mesh-Up von Elektroschrottteilen und Neuteilen entwickelt werden – Nachhaltigkeit steht hierbei im Fokus! Anschließend werden die entwickelten und getesteten Prototypen in geringer Anzahl vervielfältigt und an weitere Partner-Schulen im Projekt verteilt. Diese Schulen sollen die Prototypen nutzen, um beispielsweise Daten über Temperatur, Lärm, Feuchtigkeit und Feinstaub in der Schulumgebung zu erheben, um diese dann Citizen Science Projekten zur Verfügung zu stellen.
Das Projekt soll bei den beteiligten Schüler*innen umweltbewusstes Verhalten und Recyclingkultur stärken, aber auch das Verständnis von Ökodesign- und Entwicklungsprozessen fördern. Außerdem lernen die Schüler*innen im Hinblick auf Citizen Science, passende Erhebungsinstrumente zu entwickeln und ihr wissenschaftliches Denken zu schärfen.
Mitarbeit bei archäologischen Feldbegehungen und/oder bei Reinigung, Dokumentation & Interpretation von archäologischen Funden.
Im Projekt wird das Umfeld der berühmten jungsteinzeitlichen Siedlung von Asparn/Schletz (Bez. Mistelbach) erforscht. Zahlreiche menschliche Überreste legen nahe, dass ihre Bewohner*innen in der Zeit der späten Bandkeramik, vor etwa 7.000 Jahren, einem feindlichen Angriff zum Opfer fielen.
Aufgrund der Größe und der Befestigungsanlage vermuten wir, dass Schletz ein zentraler Siedlungsplatz inmitten eines Clusters kleinerer Siedlungen war. Durch die Erforschung dieser Siedlungen im Umfeld hoffen wir unter anderem auf neue Hinweise zum Kontext des Massakers und zur Herkunft der in Schletz verstorbenen Personen.
Sie sind als Citizen Scientist herzlich zur Mitarbeit bei den archäologischen Tätigkeiten des Projekts eingeladen!
Im Projekt suchen wir gemeinsam mit Interessierten auf Fundorten und Verdachtsflächen in den Gemeinden um Asparn/Schletz nach jungsteinzeitlichen Funden (Keramik, Steingeräte …). Dazu gehen wir in regelmäßigen Abständen über die Felder (sog. „line walking“) und kartieren die entdeckten Funde. Im Anschluss reinigen wir die archäologischen Funde gemeinsam und führen sie einer wissenschaftlichen Dokumentation und Analyse zu.
Hier finden Sie Informationen zur Mitarbeit. Die maximale Anzahl an Citizen Scientists, die im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit am Projekt teilnehmen können, haben wir inzwischen erreicht. Sie können sich aber sehr gerne auf der Warteliste eintragen (auch für die Teilnahme in etwaigen Folgeprojekten).
Des Weiteren entnehmen Schüler*innen der NMS Asparn im Rahmen des Projekts Bodenproben für die Erstellung einer Isotopenlandkarte der Region. Dies erlaubt eine Diskussion der möglichen Herkunft der in Schletz verstorbenen Menschen! Bei passivem Interesse am Projekt sind Sie eingeladen, unseren Newsletter zu abonnieren.
Wie können gute Menschen Böses tun? Wie können sich Menschen entgegen ihrer moralischen Überzeugungen verhalten und dabei kein schlechtes Gewissen haben? Notlügen, Regeln zurechtbiegen, Entschuldigungen für das eigene Handeln finden, auch wenn wir andere dafür verurteilen würden … Wenn wir ehrlich sind, haben wir alle so etwas schon einmal gemacht. Niemand verhält sich immer 100 % moralisch - das Fehlverhalten reicht von kleinen Unwahrheiten bis zu ausgeklügeltem Betrug, vom Verschweigen einzelner Tatsachen bis zu Kriminalität. All diese Dinge haben eines gemeinsam: Bei der Durchführung dieser Handlungen setzen wir die gleichen Strategien ein, die es ermöglichen, unseren moralischen Kompass zu ignorieren. Zumindest wird das in der Theorie so angenommen. In diesem Projekt wird untersucht, wann, wie oft, in welchen Kontexten und von wem unterschiedliche Strategien angewendet werden.
Ziel ist es, hier zu überprüfen, inwieweit Theorie mit Realität übereinstimmt. Wie begründen Menschen im Alltag ihr unmoralisches Verhalten? Welchen Einfluss haben situative Unterschiede und Beziehungen zwischen den handelnden Personen? Welche Handlungen werden als unmoralisch angesehen?
Ihre Aufgabe ist es, nach einer kurzen online Aufklärung, Ihr Umfeld zu beobachten. Wer verhält sich wann unmoralisch? Welche Begründungen werden für dieses Verhalten geliefert? Dabei soll es nicht nur um Begegnungen im Alltag gehen, auch Medien, Zeitungsberichte, Erzählungen, Filme, soziale Medien usw. können analysiert werden. Dafür werden über den Zeitraum einer Woche täglich kurze Fragebögen übersendet.
Zu einem späteren Zeitpunkt sind die Citizen Scientists dazu eingeladen, die eingereichten Szenarien durchzugehen, Kategorien zu bilden und somit zu überprüfen, inwiefern die Theorie mit der Realität übereinstimmt. Ziel ist es hier, auch neue Kategorien und Strategien zu entdecken.
Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektleiterin Verena Aignesberger zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören.
Es gibt endlich wieder eine neue Folge unseres Podcasts Wissen macht Leute - diesmal stellen wir das Projekt "Schmetterlinge Österreichs" vor.
Ab sofort können Sie sich das Video des Vortrages von Scott Edmunds zu Citizen Science in Asien auf unserem YouTube Kanal ansehen.
Plastic Pirates – Go Europe! Eine Citizen Science Initiative zur Erforschung von Plastikverschmutzung an Flüssen
Die Belastung von Stränden und Flussufern in Europa mit Plastikmüll macht vor Grenzen nicht halt. Vermeidung von Mikro- und Makroplastik in der Umwelt, die wissenschaftliche Einordnung dieser Herausforderung und die Forschung an nachhaltigen Materialien sind deswegen Aufgaben, an denen wir in ganz Europa zusammenarbeiten müssen.
Plastic Pirates - Go Europe! wurde als Plastikpiraten erstmals im Jahr 2016 in Deutschland entwickelt. Seit Januar 2022 wurde die Initiative mit Unterstützung der EU-Kommission als eine europäische bürger*innenwissenschaftliche Aktion auf ganz Europa ausgeweitet, bei der Schulklassen und Jugendgruppen (Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren) Plastikproben an Bächen und Flüssen sammeln und ihre Ergebnisse dokumentieren. Die europaweit erhobenen Daten werden in eine Datenbank eingetragen und anschließend durch Wissenschaftler*innen ausgewertet. Junge Menschen, die sich für Wissenschaft und Umwelt interessieren, erhalten so die Möglichkeit, praktisch an der Forschung mitzuwirken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Zustands der europäischen Flüsse und des Ausmaßes und der Verschmutzung durch Plastikmüll.
Im Rahmen des Projektes werden an einem geeigneten Ufer an einem Fluss oder Bach die von den einzelnen Gruppen identifizierten Abfallarten (z. B. Zigarettenreste, Folien- oder Verpackungsteile) mithilfe detaillierter Aktionsmaterialien erfasst und in weiterer Folge auf einer digitalen Landkarte veröffentlicht. Die durch die Jugendlichen erhobenen Daten helfen der Wissenschaft im Anschluss, bestehende Forschungslücken zu Vorkommen, Zusammensetzung und Aufkommen von Plastikmüll nach und nach zu schließen.
Interessierte Schulklassen und Jugendgruppen sind herzlich eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen. Sämtliche Infos zu den „Plastic Pirates“ finden Sie auf unserer Homepage (www.plastic-pirates.eu/at) bzw. sind per Emailanfrage an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.
Wie kann man den Rindfleisch- und Milchkonsum nachhaltiger gestalten? Dieser Frage geht das neue Citizen Science Projekt COwLEARNING der Universität für Bodenkultur Wien nach und setzt dabei auf die starke Beteiligung verschiedenster Stakeholder. Von den Landwirt*innen bis zu den Konsument*innen: https://www.citizen-science.at/projekte/cowlearning
LAUFZEIT: 01.05.2020 – 30.04.2023
In einem europaweit erstmaligen Ansatz erforschen und dokumentieren Schüler*innen im Bezirk Liezen die phänologische Entwicklung von invasiven Neophyten unter dem Einfluss des Klimawandels. Mit Hilfe von Fachleuten entwickeln und testen sie moderne, mehrsprachige Feldforschungsinstrumente und Bildungstools und setzen damit den Grundstein für ein langfristiges, bundesweites Citizen Science Netzwerk. Die Beobachtungen werden genutzt, um das Neophytenmanagement in der Region, gestützt durch phänologische Informationen, effizienter zu machen. Die Projektergebnisse haben damit nicht nur pädagogischen Wert, sondern auch einen greifbaren ökologischen Nutzen.
In C.S.I. PhänoBiota erforschen Kindergartenkinder und Schüler*innen aus allen Schulstufen im Bezirk Liezen gemeinsam und auf Augenhöhe mit Wissenschaftler*innen die spannende phänologische Welt von Neophyten. Was Phänologie bedeutet, wird in diesem Video erklärt. Ausgerüstet mit umfassenden, altersgerecht aufbereiteten Forschungsutensilien beobachten und dokumentieren sie die phänologischen Phasen von ausgewählten Pflanzenarten im Jahresverlauf, stellen diese in Bezug zum Klima und lernen daraus fachliche Schlüsse zu ziehen.
Ein Großteil der Materialien wird in C.S.I. PhänoBiota gemeinsam mit den Schüler*innen erarbeitet. So entsteht beispielsweise eine NawiTech-Forscherbox für Kindergartenkinder, um bereits unseren jüngsten Teilnehmer*innen die Projektschwerpunkte spielerisch und mit allen Sinnen zugänglich zu machen. Im Girls only!-Programmierkurs entwickeln Schülerinnen eine einfache App.
Schüler*innen beobachten mit der Naturkalender App © Marco Schupfer
Mit Hilfe der bereits bestehenden Naturkalender-App und dem neuen Neophyten-Feature sollen auch Eltern, Großeltern, Geschwister und andere interessierte Citizen Scientists dazu angeregt werden, am Projekt mitzuforschen und ihre phänologischen Beobachtungen mit uns zu teilen. Wie die App funktioniert, wird in diesem Video erklärt. Es gibt jedoch auch analog die Möglichkeit die phänologischen Phasen mittels Beobachtungsbögen aufzunehmen. Hier geht’s zum Download der Beobachtungsbögen. Mit den gesammelten Daten sollen am Ende des Projektes für alle teilnehmenden Schulklassen phänomenale Drehscheiben entstehen, mit deren Hilfe unsere Nachwuchsforscher*innen die jährliche Entwicklung der Neophyten in ihrer Region prognostizieren können.
Darüber hinaus haben die Schüler*innen die Möglichkeit, eigene wissenschaftliche Fragestellungen, die sie zum Thema brennend interessieren, zu erarbeiten und unter die Lupe zu nehmen. Die jungen Forscher*innen begleiten im Projekt den gesamten Prozess von der Planung, Entwicklung und Durchführung der phänologischen Datenerhebung, bis hin zur Datenauswertung und Anwendung der gewonnen Erkenntnisse. Sie helfen auch aktiv bei der Kommunikation ihrer Ergebnisse mit. Hier geht’s zu den Radiosendungen:
Passend zum Thema kommen unsere Expert*innen auch in die Schule und vermitteln spannende Einblicke in ihre Berufe. Schüler*innen besuchen Forschungstreibende in der Region und knüpfen wertvolle Kontakte für die Zukunft. Interessierte Schüler*innen haben die Möglichkeit vorwissenschaftliche Maturaarbeiten zum Thema zu verfassen und dabei eng mit unseren Expert*innen zusammenzuarbeiten.
Exkursion mit dem Naturschutzbund zu den Trautenfelser Naturschutzflächen © Marco Schupfer
Gruppenfoto Konsortiumspartner © NUP Steirische Eisenwurzen
Wir laden Bildungseinrichtungen aus allen Schulstufen und aus ganz Österreich ein, über Einzelaktionen beim Projekt mitzumachen und mit uns die faszinierende phänologische Welt der Neophyten unter die Lupe zu nehmen. Alle Aktivitäten von C.S.I. PhänoBiota können auch mit Kooperationsschulen umgesetzt werden. Eigene Ideen zum Projektthema können gerne eingebracht und im Rahmen der Kooperationszuschüsse gemeinsam erforscht werden. Die Vergabe der Kooperationszuschüsse erfolgt nach dem First Come, First Served Prinzip.
Mit Unterstützung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit dem Förderschwerpunkt Talente regional.
Breaking the blame game – Schluss mit gegenseitigen Schuldzuweisungen:
Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen wie der Begrenzung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen, der Sicherung einer gesunden Ernährung und dem Erhalt von Kulturlandschaften mit hoher Biodiversität. Eine nachhaltige Agar- und Lebensmittelindustrie geht diese Herausforderungen an.
In Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wiesen und Weiden, ist die Haltung von Gras fressenden Rindern besonders bedeutend. Gerade die Rinderhaltung wird aber in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit kritisch gesehen. Das liegt beispielsweise an ihren Auswirkungen auf das Klima, denn bei der Verdauung setzen Rinder das klimaschädliche Treibhausgas Methan frei. Schwierige Lebens- und Arbeitsbedingungen können das Wohlbefinden von Mensch und Tier auf den Bauernhöfen und in den Schlachthöfen beeinträchtigen. Wegen niedriger Preise werden auf wenig Raum viele Tiere gehalten, die dadurch anfällig für Krankheiten werden. Die Behandlung der Tiere mit Antibiotika kann zu Antibiotikaresistenzen führen. Außerdem führt der hohe Fleischverzehr zu gesundheitlichen Risiken bei den Menschen.
Diese und weitere Probleme in unserer Versorgung mit Milch und Rindfleisch werden breit diskutiert, aber viele Fragen bleiben offen:
Wir wollen mit dem Projekt COwLEARNING mögliche Veränderungen ausloten, indem wir wissenschaftliches Wissen von den Universitäten mit dem Erfahrungswissen aus Produktion, Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Konsum* zusammenbringen. Gemeinsam suchen wir nach möglichen Veränderung und schauen uns dazu verschiedene Innovationen an. Das könnten zum Beispiel Weidefütterung, Kuh-Kalb-Kontakte (das Kalb bleibt nach der Geburt für längere Zeit bei der Kuh), mobile Schlachthöfe, Kuh-Patenschaften oder die Schlachtung von Rindern erst nach dem Verkauf all seiner Teile sowie Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte sein.
Mit einer Farm-to-Fork Bewertung, also eine Analyse „vom Hof bis zur Gabel“, vergleichen wir diese Innovationen von der Bäuerin bis zum Verbraucher. Wir entwerfen gemeinsam Szenarien, also Zukunftsbilder, die alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Außerdem entwickeln wir Serious Games, also „ernsthafte Spiele“, mit denen wir diese Themen auf spielerische Art vermitteln. Auf diese Weise wollen wir zum Lernen anregen und Experimentierräume für eine nachhaltigere Rindfleisch- und Milchversorgung schaffen.
*Die Teilnahme ist auf diese Stakeholder-Gruppen beschränkt und daher geschlossen.
Projektleiterin Marinne Penker hielt im Jänner 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University einen Vortrag über Forschung in Krisenzeiten und das Projekt COwLEARNING. Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.