Ziele
Unser klares Ziel ist die Anzahl an Roadkills soweit wie möglich zu reduzieren, indem wir den Ursachen der Roadkills auf den Grund gehen.
Der erste Schritt dazu ist einen Überblick über Anzahl, Umfang und Verbreitung von Roadkills in Österreich zu bekommen. Durch das Zusammentragen von vielen einzelnen Daten zu einem großen Datensatz versuchen wir festzustellen, zu welchen Bedingungen (Wetter, Uhrzeit, …), an welchen Standorten (Wald, Wiese, Ortsgebiet, …), auf welchen Straßen, welche Tiere Opfer von Roadkill werden.
Neben der Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragestellungen möchten wir „Hotspots“ identifizieren, also Orte an denen es besonders häufig zu Roadkill kommt. In Zukunft versuchen wir in Zusammenarbeit mit Behörden, NGOs und Gemeinden diese Hotspots zu entschärfen.
Übergeordnet soll das Projekt Roadkill zur Sensibilisierung im Thema Roadkill aller Teilnehmer*innen beitragen.
Warum mitforschen?
Forschungsfrage stellen
Im Bereich Forschungsfrage stellen sammeln wir alle Fragen, sortieren diese, entwickeln sie zu Forschungsthemen und geben diese anschließend zur Abstimmung frei, sodass wir gemeinsam in der Community entscheiden können, welche Themen weiter beforscht werden. Wir laden jede*n dazu ein, sich an den Abstimmungen zu beteiligen und auch in den folgenden Schritten mitzuarbeiten, wenn wir Forschungsthemen bearbeiten und gemeinsam zu einer Publikation voranschreiten, um so neues Wissen zu schaffen.
Sie sehen also, dass Ihre Frage potentiell sehr wichtig sein kann um die Forschung zu Roadkills voranzubringen. Ihre Ideen geben neue Impulse und sind wertvoll für die Wissenschaft. Auf diese Weise möchten wir Ihre lokale Expertise in die Entwicklung des Projektes einbringen und so Forschung betreiben, die durch die Community unterstützt wird.
Roadkills melden
Das Herzstück des Projekts Roadkill sind die Meldungen von überfahrenen Tieren mittels Apps oder Onlineformular. Die Meldungen werden von Citizen Scientists gemacht, die auf ihren täglichen Wegen überfahrene Tiere sehen und diese melden. Wichtig dabei ist, dass nur Wirbeltiere gemeldet werden, die eindeutig durch den Straßenverkehr getötet wurden.
Auf Ihren Meldungen basieren alle Fragestellungen und Analysen im Projekt. Das bedeutet, dass Ihre Meldungen einerseits in wissenschaftlichen Studien verwendet werden, andererseits aber auch für unsere Kooperationspartner zur Verfügung stehen um mögliche Naturschutzmaßnahmen abzuleiten.
Roadkills überprüfen
Sie können jede Meldung sofort auf unserer Onlinekarte sehen und auch kommentieren, falls Unklarheiten bestehen, z.B. wenn eine Meldung nicht auf einer Straße eingezeichnet wurde, das Tier falsch bestimmt wurde oder es sich eventuell gar nicht um einen Roadkill handelt. Wenn Ihnen etwas an einer Meldung auffällt, laden wir Sie ein, dies in einem höflichen und wertschätzenden Kommentar direkt bei der Meldung zu vermerken. So helfen Sie dabei die Qualität der Meldungen auf einem hohen Niveau zu halten.
Im Projekt helfen Personen mit unterschiedlichstem Wissen zusammen. Wenn Sie sich also zum Beispiel besonders gut mit Säugetieren auskennen, laden wir Sie dazu ein anderen in der Community dabei zu helfen Säugetiere zu bestimmen, indem Sie Meldungen mit Säugetieren kommentieren. So können Sie Ihr Wissen weitergeben und andere Citizen Scientists lernen durch Sie, welche Tiere sie gefunden haben.
Roadkills analysieren
Alle Meldungen werden in unserer Onlinekarte dargestellt. Diese Onlinekarte beinhaltet in der App, aber auch auf der Website, zahlreiche Funktionen um die Meldungen zu sortieren, zu filtern und nach den eigenen Vorstellungen zu analysieren. Welche Möglichkeiten es genau gibt und wie man sie anwendet finden Sie im Bereich Roadkills analysieren.
Diese Funktionen ermöglichen Ihnen einerseits tiefer in das Projekt einzutauchen, sich mit dem Thema Roadkill intensiver zu beschäftigen oder sich einfach aus Interesse mit den bisherhigen Meldungen auseinanderzusetzen. Wenn Ihnen bei Ihrer Analyse Ideen für neue Fragen einfallen oder Sie Regelmäßigkeiten oder Zusammenhänge in den Meldungen entdecken, dann laden wir Sie dazu ein uns diese über unser Formular zu melden. Ihre Ideen helfen dabei die Forschung zu Roadkills voranzutreiben.
Offen publizieren
In unserem Projekt ist es uns besonders wichtig transparent zu arbeiten. Daher werden auch alle Ergebnisse frei zur Verfügung gestellt. So werden Sie wöchentlich über den aktuellen Stand der Meldungen informiert, alle drei Monate erscheint unser Newsletter und eine Zusammenfassung der Ergebnisse in den Basisanalysen, und einmal jährlich werden die Roadkillmeldungen analysiert, wobei der Schwerpunkt auf detaillierten Informationen über die umgebenden Landschaften der fünf am häufigsten gemeldeten Tierarten und die Art der Straße, auf der die Tiere gemeldet wurden, liegt. Natürlich werden auch all unsere Fachartikel frei zur Verfügung gestellt und zusätzlich auf deutsch auf unserer Website zusammengefasst. So werden Sie umfangreich darüber informiert, welche Schritte und Ergebnisse mit Ihrem Beitrag ermöglicht wurden. Wie im Bereich Offen publizieren beschrieben, laden wir Sie auch hier dazu ein sich im Publikationsprozess mit Ihren Ideen, Kommentaren und kritischen Anmerkungen zu beteiligen.
Gerne können Sie auch unserem Blog auf Österreich forscht folgen um über Neuigkeiten informiert zu werden.
Podcast-Folge
Projektleiter Florian Heigl und Daniel Dörler aus dem Projektteam waren im Februar 2023 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und haben viele spannende Einblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören.
Citizen Science Seminar
Projektleiter Florian Heigl hielt 2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über das Projekt Roadkill. Hier können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen: