Im Vergleich zu PolliDiversity geht es bei PolliDiversity 2.0. zwar weiterhin um die Schaffung von Lebensräumen für Insekten, die Aufgaben der Citizen Scientists haben sich aber aufgrund der Usability etwas verändert. Das Projekt wurde im Jahr 2021 das erste Mal beim Citizen Science Award angeboten. 2022 fand der zweite Durchgang in abgeänderter Form statt. Aufgrund von beruflichen Veränderungen der Projektmitwirkenden wird das Projekt 2023 nicht angeboten, es werden aber in Zukunft weitere Projektdurchläufe angestrebt.
Ziel von PolliDiversity 2.0. ist es, so viele Menschen wie möglich für Biodiversität und Bestäuber in ihrem Umfeld zu begeistern. Durch aktives Mitforschen kann die intrinsische Motivation, sich aktiv für den Biodiversitätsschutz zu engagieren, gefördert werden. Ziel der Citizen Scientists wird es sein, die phänologische Entwicklung der Pflanzenarten zu dokumentieren und anschließend zu beobachten, welche Bestäuber zu welchem Zeitpunkt diese Flächen besuchen.
Die Hauptaufgabe der Citizen Scientists ist es zu dokumentieren, wie sich die unterschiedlichen Pflanzenarten in der ReNatura Wildblumenmischung Gumpensteiner BW3 phänologisch entwickeln. Eine weitere Aufgabe wird es sein, die Bestäuber, die die Blühflächen besuchen, zu beobachten.
Die daraus resultierenden Daten liefern einerseits interessante Erkenntnisse über die Pflanzenarten in der Blühmischung und andererseits wertvolle Beiträge für die Erforschung der Lebensweisen der Bestäuber.
Für die Dokumentation der phänologischen Entwicklung der Blühflächen wird an die Citizen Scientists eine Vorlage ausgehändigt, die für die Dokumentation zu vervollständigen ist. Der Zeitpunkt der Aussaat, des Austriebs, der Blüte und das Pflanzenwachstum sollten dokumentiert werden. Dabei werden auch unterschiedliche Parameter wie die Außentemperatur, das Wetter und die Höhenlage miteinbezogen.
Bei der Beobachtung der Bestäuber sollte der Fokus vor allem auf Wildbienen gesetzt werden. An die Teilnehmer*innen wird zur Unterstützung auch ein einfacher Bestimmungsschlüssel ausgehändigt. Die Datenerfassung erfolgt über die Plattform des Naturschutzbundes www.naturbeobachtung.at. Es gibt dort eine eigene Kommentarfunktion bei der das Projekt „PolliDiversity 2.0“ anzugeben ist.
Citizen Scientists erhalten Saatgut der ReNatura Wildblumenmischung Gumpensteiner BW3 für ca. 5 m² Fläche. Die Aussaat kann im eigenen Garten oder wahlweise in Töpfen erfolgen, weshalb die Teilnahme auch ohne eigenen Garten möglich ist. Ausgesät werden die folgenden Pflanzenarten:
Schafgarbe (Achillea millefolium), Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), Ringelblume (Calendula officinalis), Wiesenkümmel (Carum carvi), Kornblume (Centaurea cyanus), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), Wiesenpippau (Crepis biennis), Wilde Karotte (Daucus carota), Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum), Natternkopf (Echium vulgare), Witwenblume (Knautia arvensis), Rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus), Margerite (Leucanthemum vulgare), Hornklee (Lotus corniculatus), Echte Kamille (Matricaria chamomilla), Gelbklee (Medicago lupulina), Steinklee, weiß (Melilotus albus), Steinklee, gelb (Melilotus officinalis), Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), Esparsette (Onobrychis viciifolia), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Rote Lichtnelke (Silene dioica), Gemeines Leimkraut (Silene vulgaris), Hasenklee (Trifolium arvense), Feldklee (Trifolium campestre), Kleinklee (Trifolium dubium), Rotklee (Trifolium pratense), Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum), Pechnelke (Silene viscaria) - alle herkunftszertifiziert nach G-Zert®.
Die Anlage der Blühfläche sollte im besten Fall schon im März (sobald die ersten Frühblüher sichtbar werden), aber bis spätestens Ende April erfolgen.
Um den Citizen Scientists eine Bestimmung und eine Projektteilnahme zu ermöglichen, werden folgende Infomaterialien erstellt und digitalisiert bereitgestellt:
Die Aufgabe der Citizen Scientists ist es, zu dokumentieren, wie sich die Blühflächen entwickeln: Wann geht das Saatgut auf? Welche Temperatur herrscht? Wie war das Wetter in den vergangenen Wochen? Wie hoch sind die Pflanzen nach weiteren zwei Wochen? Wann beginnen die ersten Pflanzen zu blühen? Wenn keine Pflanzen aufgehen, woran könnte das liegen – wurden Vögel oder Schnecken gesehen?
Des Weiteren sollten die Citizen Scientists an mehreren Tagen von Mai bis Ende Juli (abhängig von der Blütezeit der Pflanzen) ermitteln, welche Pflanzenart von bestimmten Wildbienenarten und anderen Bestäubern bevorzugt als Futterquelle angeflogen wird.
Das Monitoring sollte an möglichst vielen Tagen zu drei unterschiedlichen Tageszeiten bei Tageslicht durchgeführt werden. Auch das Wetter spielt eine Rolle, da Wildbienen bei sonnigem Wetter häufiger anzutreffen sind aber bei Regen oder starkem Wind eher weniger.
Die Daten werden streng vertraulich und gemäß der EU-Datenschutz-Grundverordnung behandelt.
Interessierte können sich gerne einfach via E-Mail anmelden. Anmeldungen und Rückfragen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Projektleiterin Verena Mayer hielt 2021 einen Vortrag über "PolliDiversity" im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien: "'PolliDiversity' – Bestäubervielfalt im eigenen Umfeld". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Mag. Verena Mayer
Dipl. Ing. Renate Mayer
Dr. Wilhelm Graiss