Die Habichtskauz-Wiederansiedelung wird von einem Forscher*innenteam rund um den Ornithologen Richard Zink an der Österreichischen Vogelwarte (Vetmeduni Wien) geleitet. Ziel ist das “Come Back” der großen Eule in die Wälder Österreichs. Durch ein neuerliches Vorkommen in den Alpen entsteht eine essentielle Verbindung zwischen den Populationen südlich (Slowenien, Italien) und nördlich (Deutschland, Tschechische Republik) der Alpenrepublik. Einzelne, zwischen diesen Vorkommen wandernde Eulen, sichern den Genfluss innerhalb der europäischen Metapopulation – das Überleben der seltenen Großeule kann dadurch nachhaltig gesichert werden.
Die Ausweisung von Schutzgebieten und die sukzessive Umstellung auf nachhaltige Waldbewirtschaftung verbesserten die Lebensbedingungen für den Habichtskauz in Österreich. Auf dieser Basis wurde das Vorhaben durch eine internationale Expert*innendelegation im Herbst 2006 gefordert. Die Auswahl der österreichischen Freilassungsorte fiel auf die Schutzgebiete „Biosphärenpark Wienerwald“ und „Wildnisgebiet Dürrenstein“, die aufgrund ökologisch besonders wertvoller Waldbestände den Neuankömmlingen optimale Überlebensbedingungen bieten. Das Projekt orientiert sich an der erfolgreichen Wiederansiedlung, die im letzten Jahrhundert im Nationalpark Bayrischen Wald (D) stattfand.
15 Jahre nach der ersten Freilassung von Habichtskäuzen im Jahr 2009 können Erfolge in der Wiederansiedelung verzeichnet werden: Der aktuelle Bestand an Habichtskäuzen im Wiederansiedelungsgebiet wird auf etwa 50 Reviere geschätzt. Seit 2011 brüten die wiederangesiedelten Habichtskäuze auch erfolgreich im Freiland. Die Bruterfolge sind hierbei jährlichen Fluktuationen unterworfen, denen Mausgradationen zugrunde liegen. Seither konnten in freier Wildbahn mindestens 278 Jungvögel erbrütet und 516 freigelassen werden (Stand ENde 2023). Hier können Sie Habichtskauz-Beobachtungen direkt an das Projektteam melden.
Basierend auf diesen Erfolgen liegt der Fokus im Projekt nun auf einer Erhöhung der genetischen Diversität im Habichtskauz-Bestand. Dies soll das langfristige Bestehen der wiederangesiedelten Population nachhaltig absichern. Zusammen mit 25 Zuchtpartner*innen in ganz Mitteleuropa wird mit rund 50 Zuchtpaaren an diesem Ziel gearbeitet.
Um dem Habichtskauz, der selbst keine Nester baut, etwas unter die Schwingen zu greifen, wurden bisher ca. 550 Nistkästen mit Hilfe einer Vielzahl von Grundbesitzer*innen in geeigneten Wäldern Ostösterreichs montiert. Sie sind Grundbestizer*in mit Waldgrund, können sich für den Habichtskauz begeistern und möchten eine Montage eines Nistkastens ermöglichen? Oder Sie haben im Frühling Zeit und Lust das Projekt zu unterstützen indem Sie einen unserer Nistkästen regelmäßig kontrollieren?
Melden Sie sich beim Projektteam – wir freuen uns, Sie kennenzulernen!