Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren. Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von Gartenbesitzer*innen Wissenslücken füllen und zur Erforschung der Herpetofauna beitragen. Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) jährlich zur österreichweiten Mitmach-Aktion „Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden“ ein. Beobachtungen aus dem eigenen Garten, Schul- oder Gemeindegarten sind herzlich willkommen. Dieses Jahr findet die Aktion vom 8. bis 14. Mai 2023 statt. Beobachtungen können über die Plattformen naturbeobachtung.at, inaturalist.at oder herpetofauna.at übermittelt werden. Eingehende Meldungen werden von Expert*innen kontrolliert und die Melder*innen im Fall einer Fehlbestimmung kontaktiert. Die gesammelten Daten werden anschließend in die Herpetofaunistische Datenbank der Herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien (HFDÖ) übermittelt und stehen dadurch langfristig der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung.
In den beiden letzten Jahren wurden jeweils über 200 Amphibien- bzw. Reptilienvorkommen gemeldet, bzw. über 1000 Individuen aus 22 Arten. Durchschnittlich wurden zwei Meldungen pro Garten abgegeben. Wenn auch alle Bundeländer vertreten waren, so erreichten uns die meisten Meldungen aus Niederösterreich. Die häufigsten Reptilienarte waren Blindschleiche, Zauneidechse und Ringelnatter, bei den Amphibien führte der Teichmolch vor der Erdkröte und der Gruppe der Wasserfrösche. Eine kurze Zusammenfassung der vorherigen Jahre findet sich in der Zeitschrift ÖGH-Aktuell Nr. 59 und Nr. 62.