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Umfrage zur Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp und Kommunikation im Projekt AmphiBiom

(c) M.Krall/AmphiBiom, (c) SPOTTERON Die Nutzung der AmphiApp bei der Aufnahme von Wechselkröten und anderen Amphibien.

Im April 2024 haben wir die Teilnehmer*innen im Projekt AmphiBiom (im nachfolgenden Teichprofis genannt) zur Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp und Kommunikation im Projekt AmphiBiom befragt.

An der Umfrage beteiligten sich 186 (62%) von insgesamt 300 im Projekt teilnehmenden Teichprofis. Davon haben 169 Personen die Umfrage beendet. Dies sind 56,3% - wir bedanken uns sehr für die rege Teilnahme!

Das Ziel dieser Umfrage war es, einen Überblick über die Zufriedenheit der Teichprofis mit der AmphiApp zu erhalten. Gleichermaßen wollten wir auch in Erfahrung bringen, ob und wie gut die Kommunikation zwischen Projektteam und Teichprofis funktioniert, beziehungsweise welche Wünsche und Verbesserungsvorschläge es seitens der Teichprofis gibt. 

 "Unsere" Teichprofis

Im Citizen Science Projekt AmphiBiom wurden zwischen November 2023 und Januar 2024 aus mehr als 500 Anmeldungen 300 interessierte Personen in Österreich für eine Teilnahme in der Teichinitiative des Projektes ausgewählt. Hierbei wird untersucht, ob die Schaffung von künstlichen Gewässern (Kunststoffteichschalen) ein adäquates Mittel zur Lebensraumschaffung für Wechselkröten und anderen Amphibien darstellt. Weiteres werden im Zuge des Rufmonitorings im Projekt AmphiBiom österreichweit die Vorkommen von Wechselkröten erfasst. Die Datenerhebung und -dokumentation erfolgt über die eigens entwickelte AmphiApp (für Android und iOS).

 Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp

Einleitend hatten wir „unsere" Teichprofis gefragt, ob Sie bereits andere wissenschaftliche Apps verwendet haben. Hier erhielten wir 179 Rückmeldungen, von denen 78% angaben, bisher noch keine wissenschaftlichen Apps genutzt zu haben. Insgesamt 22% gaben an solche Apps bereits verwendet zu haben. Zu den bereits verwendeten Apps gehören u.a. BirdLife, Naturbeobachtung.at oder die App des Projekts Roadkill (Abb. 1).

Abbildung 1: Übersicht über von den Teichprofis bereits genutzte wissenschaftliche Apps. Unter andere* wurden mögliche Bezeichnungen von Apps genannt, die von unserer Seite leider keiner App direkt zugeordnet werden konnten.
Teichprofis sind überwiegend zufrieden mit der Nutzung der AmphiApp

Insgesamt 87% aller an der Umfrage teilnehmenden Teichprofis sind zufrieden mit der AmphiApp. Von 13% erhielten wir die Rückmeldung, dass sie nicht zufrieden sind mit der Nutzung der App (Abb. 2).

Abbildung 2: Übersicht über die Zufriedenheit der Teichprofis mit der AmphiApp.

Bei der Nachfrage nach den Gründen der Unzufriedenheit erhielten wir insgesamt 40 Angaben (Mehrfachauswahl war möglich, Abb. 3). Dabei wurden innerhalb der App-Funktionen vor allem Schwierigkeiten bei der Spot-Eingabe (Spot-Update, Standorteingabe, Foto aufnehmen und hochladen, Audioaufnahme aufnehmen und hochladen, Auswahl Tierbestimmung; 40%) angemerkt, gefolgt von dem Aufrufen von Nachrichten innerhalb der AmphiApp sowie der Funktion Spots zu filtern (jeweils 17,5%). Unter „Sonstiges" wurde unter anderem angemerkt, dass die AmphiApp wenig logisch aufgebaut ist und ein regelmäßiges Nachlesen der Anleitung zur Spot-Eingabe nötig sei um einen Standort in der App zu erfassen.

Abbildung 3: Übersicht über die Funktionen der AmphiApp, welche den Teichprofis Schwierigkeiten bereiten (Anzahl der Angaben: 40).

Auf die Frage, welche Funktionen der AmphiApp bereits genutzt wurden, erhielten wir insgesamt 379 Angaben (Mehrfachauswahl möglich, Abb. 4). Erwartungsgemäß wurde vor allem die Spot-Eingabe (44%) bisher am meisten genutzt, gefolgt von dem Aufrufen von Nachrichten innerhalb der AmphiApp (20%) sowie der Funktion Spots zu filtern (13%). Unter „Sonstige" wurde jeweils ein Mal die Abfrage von Followern, die Ansicht der Landkarte sowie die Standortsuche angegeben.

Abbildung 4: Übersicht über die bereits von Teichprofis in der AmphiApp genutzten Funktionen (Anzahl der Angaben = 379).

Kommunikation im Projekt AmphiBiom

Der zweite Teil der Umfrage widmete sich dem Thema Kommunikation zwischen Projektteam und Teichprofis im Projekt und ob diese zur Zufriedenheit letztgenannter verläuft. Auf diese Frage erhielten wir insgesamt 171 Rückmeldungen, von denen 91% angaben zufrieden mit der Kommunikation im Projekt zu sein (Abb. 5). Für 9% der teilnehmenden Teichprofis dieser Umfrage besteht Unzufriedenheit in der Kommunikation im Projekt.

Abbildung 5: Übersicht über die Zufriedenheit der Teichprofis mit der Kommunikation im Projekt AmphiBiom (n=171).

Auf die Frage nach den Gründen der Unzufriedenheit in der Kommunikation, gab es insgesamt 16 Angaben, von denen sich 56% auf fehlende Bereitstellung von Informationen zu Beginn/im Laufe des Projektes bezogen (Abb. 6). Für 38% war/ist mangelnde Kommunikation der Hauptgrund; 6% gaben App-Probleme als Grund für eine Unzufriedenheit in der Kommunikation an.

Abbildung 6: Übersicht über die Gründe der Unzufriedenheit in der Kommunikation im Projekt AmphiBiom.

Ein weiterer Schwerpunkt bzgl. der Kommunikation im Projekt, war die Frage, ob sich „unsere" Teichprofis gut informiert fühlen im Projekt. Insgesamt 171 Teichprofis gaben uns auf diese Frage eine Rückmeldung. Mit 95% besteht hierbei eine sehr hohe Zufriedenheit bezüglich der Informationsweitergabe im Projekt (Abb. 7). Lediglich 5% gaben an sich nicht gut im Projekt informiert zu fühlen.

Abbildung 7: Übersicht über die Zufriedenheit mit der Kommunikation im Projekt AmphiBiom (n=171).

Die Hauptgründe der 5% der Teichprofis, welche sich nicht gut informiert fühlten im Projekt, waren allen voran fehlende Informationen, gefolgt von mangelnder Kommunikation, sowie App-Problemen.

Teichprofis kommunizieren am liebsten per E-Mail im Projekt

Um zu erfahren, in welcher Form die Teichprofis im Projekt am liebsten kommunizieren, baten wir auch um eine Rückmeldung in der Umfrage, wobei hier eine Mehrfachauswahl möglich war. Von insgesamt 240 Angaben, gingen 64% an eine Kommunikation per E-Mail, gefolgt von dem Erhalt von Nachrichten in der AmphiApp (26%) und 9% an die Kommunikation per Telefon (Abb. 8). Unter „Sonstiges" wurde jeweils ein Mal der Wunsch einer Kommunikation über WhatsApp oder Signal geäußert.

Abbildung 8: Übersicht über die bevorzugte Wahl der Kommunikation der Teichprofis im Projekt AmphiBiom (Anzahl der Angaben: 240).

Aufbauend auf die vorherige Frage, baten wir um die Rückmeldung, in welcher Form die Information über bevorstehende Monitorings, Projekt-Neuigkeiten und Veranstaltungen erfolgen soll (Mehrfachnennungen möglich). Von insgesamt 221 Angaben, ging erneut der Großteil mit knapp 70% an eine Kommunikation per E-Mail, gefolgt von 30% an den Erhalt von Nachrichten in der AmphiApp (Abb. 9). Unter „Sonstiges" wurde hier ein Mal WhatsApp/Signal angegeben.

Abbildung 9: Übersicht über die bevorzugte Wahl der Informationsbereitstellung im Projekt AmphiBiom (Anzahl der Angaben: 221).

Allgemeine Fragen

Abschließend baten wir noch um Rückmeldungen zu einigen allgemeinen Fragen. Diese bezogen sich auf Alter und Geschlecht „unserer" Teichprofis sowie einem freien Textfeld für weitere Anmerkungen, die ihnen wichtig waren uns mitzuteilen. Als Citizen Science-Projekt möchten wir bewusst eine große Bandbreite an Personen ansprechen und die Diversität an Teilnehmer*innen in jeglicher Hinsicht fördern.

Mit ~ 63% aller Rückmeldungen (n=170), fühlten sich Teichprofis, welche diese Umfrage beantwortet haben, mehrheitlich dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Rund 28% gaben an sich dem männlichen Geschlecht zugehörig zu fühlen, gefolgt von 0,5% divers sowie 8,5% mit keiner Angabe.

Die Frage nach dem Alter „unserer" Teichprofis zeigte innerhalb der Umfrageteilnehmenden einen Anteil von 29% in der Altersgruppe 36-45 Jahren, gefolgt von 26% in der Altersgruppe 46-55 Jahren und 22% in der Altersgruppe 56-65 Jahren (Abb. 10). Knapp über 5% der Umfrageteilnehmenden war unter 18 Jahren beziehungsweise über 65 Jahre. 

Abbildung 10: Übersicht über das Alter der an der Umfrage teilnehmenden Teichprofis im Projekt AmphiBiom (n=170).
Teichprofis unter 25 Jahren sind am Zufriedensten mit der Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp 

Um ein besseres Verständnis darüber zu erhalten, welche Altersgruppe zufrieden bzw. nicht zufrieden mit der Nutzung der AmphiApp sowie der Informationsweitergabe im Projekt ist, wurden diese Aspekte gemeinsam betrachtet. Die Aufschlüsselung nach dem Alter ergab, bei einer Beteilung von 161 Teichprofis, eine Zufriedenheit von über 80% in den Altersgruppen von 26 bis 65 Jahren (n=148; Abb. 11). Lediglich Teichprofis zwischen 18-25 Jahren (n=4) waren mit 100% noch zufriedener mit der Nutzung der App. Teichprofis über 65 Jahre (n=9) sind am wenigsten zufrieden mit der AmphiApp (78,5%).

Die Aufschlüsselung auf das Alter in Bezug auf die Frage, ob sich die Teichprofis gut informiert fühlen im Projekt, wurde durchwegs von allen Altersgruppen mit über 90% - 100% (Altersgruppen 1 bis 35 Jahre sowie über 65 Jahre) angegeben. Innerhalb der Altersgruppen 36 bis 65 Jahre, fühlten sich Teichprofis etwas mit über 90% gut informiert im Projekt.

Abbildung 11: Übersicht über die Zufriedenheit der Teichprofis mit der AmphiApp verteilt über sechs im Zuge der Umfrage abgefragte Altersgruppen.

Nächste Schritte

Die Ergebnisse dieser Umfrage mit einer Beteiligung von über 55% der Teilnehmer*innen im Projekt AmphiBiom, ermöglichten uns erste Einblicke über die Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp sowie die derzeitige Kommunikationsstrategie. Insbesondere hinsichtlich der genannten Schwierigkeiten wurden bereits zeitnahe Gegenmaßnahmen ergriffen. Webinare als unterstützende Maßnahme zur Dateneingabe wurden angeboten, welche von gut 1/3 aller Teichprofis dankend angenommen wurden. Im Zuge der Webinare wurden bereits einige Wünsche und Verbesserungsvorschläge, welche im Feld „abschließende Anmerkungen" der Umfrage geäußert wurden, diskutiert und beantwortet. Noch offene, in den Anmerkungen angesprochene Themen und Fragen, werden wir bündeln und in den kommenden Wochen im Zuge der im 14-tägigen Rhythmus ausgesandten Monitoring-E-Mails beantworten. Weiteres werden wir den Themenkomplex der „Allgemeinen Fragen – FAQs" auf unserer Projektwebseite entsprechend aktualisieren.

Wir bedanken uns bei all „unseren" Teichprofis für Ihre rege Teilnahme an der Umfrage und ihre großartige Mitwirkung im Projekt AmphiBiom. Ohne Sie wäre unser Projekt nicht durchführbar und die eine oder andere Wechselkröte um ein potenzielles Laichhabitat ärmer.

„Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert."

Österreich forscht zu Gast bei "Dreiviertel zwölf"
[Radio] Citizen Science an der BOKU University
 

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