Was ist Serendipity? Das ist nicht einfach zu beantworten, schnell übersetzt wäre es „der glückliche Zufall, die glückliche Fügung". In der Wissenschaft wird von Serendipity gesprochen, wenn nach langer Beschäftigung mit einem Gegenstand durch eine glückliche Fügung ein zufälliges Objekt auf den vorbereiteten Geist trifft, und dann ein Erkenntnisschritt erlangt wird – Heureka! Die großen Fortschritte wurden manchmal durch solche Zufälle initiiert: Das bekannteste Beispiel ist die vergessenen Petrischale mit Staphylokokken-Kultur in der sich zufällig Schimmelpilze bildeten, und der Bakteriologe Alexander Fleming so das Penicillin entdeckte.
Zahlreiche Untersuchungen wollten dem Phänomen der Serendipity auf die Spur kommen, um aktiv ein Umfeld zu erzeugen das Erkenntnissprünge in der Wissenschaft begünstigt. Doch es bleibt immer noch ein Geheimnis, wie tatsächlich dieser glückliche Moment in der Forschung zustande kommt.
Universitäre Repositorien, wie z. B. PHAIDRA , die einen disziplinübergreifenden Bestand anbieten, wie Videos, Audios, Texte, Daten und Bilder aus beispielsweise Physik, Archäologie, Geschichte oder Mikrobiologie, könnten vielleicht ein virtueller Nährboden für einen glücklichen Zufall sein. Ein fiktives Beispiel zur Illustration: eine Aufnahme von Sonnenprotuberanzen der Astrophysik zeigt Umrisse, die sich in einem prähistorischen Bild der Sonne aus der Höhle in Lascaux wiederfinden. Wenn Sie in einem interdisziplinären Repositorium „Sonne" als Suchbegriff eingeben, könnte tatsächlich Astrophysik auf Kunstgeschichte treffen. Lassen Sie sich als Citizen Scientist einfach einmal auf dieses Spiel mit dem Zufall ein, und tippen Sie einen Suchbegriff ihres Forschungsgegenstands in das Suchfeld, Sie werden überrascht sein - Impulse für die eigene Arbeit kommen nicht selten aus anderen, fremden, Forschungsbereichen.