Schon seit 2015 erheben verteilt über ganz Österreich jährlich mehr als 150 Bäuerinnen und Bauern sowie ÖkologInnen den Zeitpunkt des Ähren-Rispenschiebens vom Knäuelgras sowie den Blühbeginn und die Vollblüte des Schwarzen Holunders. Mithilfe dieser phänologischen Meldungen ist es möglich, in enger Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), jährlich eine österreichweite „Mahdzeitpunkts-Vorverlegungskarte" entsprechend der phänologischen Entwicklung, bezirksweise angepasst, an die Vegetationsentwicklung zu erstellen. Dadurch ist es derzeit über 20.000 landwirtschaftlichen Betrieben möglich, ihre unter Vertragsnaturschutz stehenden Flächen flexibel an die jeweilige Vegetationsentwicklung angepasst und nicht nach einem fix vorgegebenen Datum zu mähen.
Mit der Teilnahme von landwirtschaftlichen Betrieben am Vertragsnaturschutz im Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) können landwirtschaftlich genutzte, naturschutzfachlich schützenswerte Flächen in einem für den Naturschutz optimalen Zustand erhalten werden. Mit der im Projekt geschaffenen Flexibilität der Nutzung, angepasst an die tatsächliche Vegetation, kann zusätzlich die Praxistauglichkeit von Maßnahmen am Betrieb erhöht werden. Entsprechend dem Witterungsverlauf - der in den letzten Jahren in der Regel mit einem verfrüht einsetzenden Vegetationsbeginn einhergeht - wird durch die früher mögliche Mahd eine hohe Futterqualität gesichert und die Vielfalt der Wiesen und Weiden kann trotzdem erhalten werden.
Im seit 2023 neu geltenden Agrarumweltprogramm sind die Beobachtungen der LandwirtInnen nun in eines der vier Naturschutzmonitorings des ÖPUL 2023 eingebunden und es haben sich bereits über 600 landwirtschaftliche Betriebe dafür angemeldet. Damit kann das bisherige Netzwerk der phänologischen Beobachtungen weiter verfeinert und die Genauigkeit der erstellten Karten verbessert werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit der ZAMG liefern die Daten auch einen wichtigen Beitrag für die Klimaforschung.
Nähere Informationen zum Projekt „Phänoflex" unter www.naturschutzmonitoring.at oder bei der Betreuungsstelle Naturschutzmonitoring im ÖKL, Hotline MO-DO 9.00-15.00Uhr. 0677 643 130 71, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
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