Das erste Kalenderjahr unseres Projekts neigt sich nun langsam dem Ende zu und wir blicken zurück auf Vergangenes. Wie in jedem Projekt, in dem eine Vielzahl an Personen mitwirkt, die Aufgaben divers und mitunter komplex sind, erlebten auch wir viele erfolgreiche Momente, fanden aber auch Bereiche, wo wir uns alle im kommenden Jahr noch verbessern können und möchten.
Zuerst möchten wir uns bei allen Citizen Scientists unseres Projektes für ihre regelmäßigen Teich-Monitorings (Kontrollen), ihre zahlreichen Meldungen zu Amphibiensichtungen und -rufen sowie ihr generell großes Interesse an unserem Projekt, und nicht zuletzt der Wechselkröte, bedanken.
Ohne Ihre tatkräftige Mithilfe wäre ein Projekt dieser Größenordnung nicht denkbar und schon gar nicht umsetzbar.
Wir sagen daher DANKE SCHÖN!
Von der Auslieferung der Teiche bis zur ersten Wechselkröten-Sichtung
Blicken wir gemeinsam zurück auf das Jahr 2024. Mit Ende Februar erhielten alle Teilnehmer*innen, und zukünftigen Teichprofis der Teichinitiative des Projekts AmphiBiom, ihr Teichpaket. Im städtischen wie im ländlichen Raum war die Freude vielerorts groß und der eine oder andere Kröten- und Froschfan hatte sich gleich zu Beginn offenbart.
Im Zuge der Teichpaket-Auslieferung waren wir österreichweit unterwegs und hatten so die Möglichkeit alle unsere angehenden Teichprofis persönlich kennenlernen. Eine Gelegenheit, die wir uns nicht nehmen lassen wollten. Die gelieferten Teichschalen wurden anschließend von den Teilnehmer*innen eingegraben und Anfang März ging es auch schon los mit dem ersten Monitoring-Wochenende.
Gut Ding braucht Weile
Gerade am Anfang des Projekts stand noch die eine oder andere ungeklärte Frage im Raum. Es galt sowohl bei den Teichprofis als auch projektintern noch Abläufe zu optimieren und natürlich mussten Amphibien die neuen Teiche auch erst einmal finden. Um zu verstehen, was unsere Teichprofis an zusätzlichen Informationen benötigen und ihren Wünschen im Projekt, haben im April 2024 eine Umfrage zur Nutzungsfreundlichkeit der AmphiApp und der Kommunikation im Projekt gestartet. Die Rückmeldungen, die wir hier von den Teilnehmenden der Umfrage erhielten, waren äußerst wertvoll und halfen uns allen mit Elan und neuen Erkenntnissen die erste Monitoring-Saison zu meistern.
Von Anfang an waren unsere Teichprofis mit Begeisterung dabei. Im Laufe der Folgemonate machten es sich auch die ersten Frösche, Lurche und Kröten in den Teichschalen gemütlich. Besonders glücklich machte uns naturgemäß das Auftauchen der ersten Wechselkröte in einem der AmphiBiom-Teiche. Diese eine Kröte wurde gleich so berühmt, dass es einen eigenen Artikel im FALTER gab. Leider war das begehrte Tier an dem Tag des Interviews nicht selbst zugegen, dafür führten wir ein umso spannenderes Gespräch mit der Besitzerin des Teiches und ihrer Hündin Amy.
Im Juni war es endlich so weit
Unsere Teichprofis retournierten uns die ersten Proberöhrchen. Diese dokumentieren durch die alle zwei Wochen stattfindenden Monitorings das Vorkommen von Insekten und die Entwicklung des Teichs. Voller Vorfreude auf die jeweilige Proberöhrchen-Lieferung, warteten wir schon auf den Zustelldienst unseres Vertrauens, um das (für uns) kostbare Gut entgegenzunehmen. Das äußerte sich bei uns im Team darin, dass wir große Berge von Kuverts erhielten, die dann von uns neugierig inspiziert und dokumentiert wurden. Doch nicht nur postalisch gingen die Röhrchen bei uns ein, Ende Mai erhielten wir Besuch der Teichprofis der GRG23, welche ihr erstes Proberöhrchen persönlich vorbeibrachten. Dieses Treffen war für uns alle ein besonderes Erlebnis.
Die eingegangenen Proberöhrchen wurden an das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der BOKU University zur mikroskopischen Untersuchung übermittelt. Die Insekten-Vorkommen helfen uns zu verstehen, wie sich die Teiche über das Jahr hinweg entwickeln. Die sich in den Teichen entwickelnden Stechmückenlarven waren natürlich ein ganz besonderes Festmahl für andere Insekten, wie zum Beispiel Eintagsfliegenlarven oder Libellenlarven. Wir hoffen zudem, dass keiner "unserer" Teichprofis unfreiwillig zu einer Blutspende hat antreten müssen. Genauso wurden im September ein zweites Mal im Jahr die Proberöhrchen des Teichprofis retourniert, wodurch die Auswertung und Fortführung der Analyse der vergangenen Amphibien-Saison ermöglicht wurde.
Engagement und Naturschutz: Amphibien schützen mit der AmphiApp und motivierte Teichprofis - eine unschlagbare Mischung
Von Beginn an waren "unsere" Teichprofis mit Herz und Seele im Projekt dabei, auch wenn uns nicht jede*r bis zum Ende der ersten Monitoring-Saison begleiten konnte. Einige verfassten sogar eigene Blogbeiträge, wie unsere zweite top motivierte Schulklasse, die Teichprofis des BRG Bad Vöslau, im Projekt oder der Teichprofi Gabriele Resch, die auch in ihrem eigenen Blog über ihre ganz persönlichen Erlebnisse in der Natur und dem Projekt AmphiBiom erzählt.
Ergänzend zu unseren Teichprofis, freuen wir uns natürlich über jede Person, die Amphibienrufe oder -sichtungen über die „AmphiApp" meldet. Denn alle Informationen zu Vorkommen von Wechselkröten und anderen Amphibien, die wir erhalten, helfen uns diese in Österreich gefährdeten Tiere zu erforschen und mögliche Schutzmaßnahmen für sie zu entwickeln. Empfehlen Sie unsere „AmphiApp" also gerne weiter und lauschen Sie der Natur!
Der Großteil unserer Kommunikation läuft über E-Mails oder die „AmphiApp", was mitunter Herausforderungen in sich birgt. Besonders zu Beginn landeten bei einigen Teichprofis E-Mails versehentlich im Spam-Ordner, was dazu führte, das wichtige Informationen nicht jede*n rechtzeitig erreichten. So war es mitunter empfehlenswert mit einigen Teichprofis telefonisch in Kontakt zu treten, um ihnen die benötigten Informationen zu kommen zu lassen oder sie in der Handhabung der "AmphiApp" zu unterstützen.
Dank zahlreicher Rückmeldungen der Teichprofis und intensiver Kommunikation im Team und im Projekt sowie einem eigens abgehaltenem Webinar zur Dateneingabe in der App, haben wir uns im Laufe der ersten Monitoring-Saison stetig verbessern können.
Zum Abschluss
Ein besonderes Highlight am Ende unserer ersten Monitoring-Saison war der Vortrag unseres Projektleiters, Lukas Landler, beim Citizen Science Seminar der BOKU University., dem auch einige unserer Teichprofis beiwohnten. Hierbei wurden erste Ergebnisse erläutert und es gab die Möglichkeiten Fragen zu unserem Projekt zu stellen. Für all jene, die nicht dabei sein haben können, gibt es den ganzen Vortrag mittlerweile zum Nachschauen auf Youtube.
Wir freuen uns schon auf eine weitere erfolgreiche Saison mit Ihnen und hoffen mit möglichst vielen von Ihnen auch nächstes Jahr wieder bei den vielen Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen, persönlich in Kontakt treten zu können!
„Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert."