Der Artikel „Combining Lab-Based Analysis and Science Communication with an Experimental Citizen Science Approach: Does Biochar Improve Resilience of Plants to Drought Stress?" ist in der Fachzeitschrift Citzen Science: Theory and Practice erschienen. Die Autorinnen beschreiben in dieser Fallstudie ihre Erfahrungen mit Citizen Science.
Citizen science hat sich bereits als eine erfolgreiche Strategie erwiesen, um Daten an schwer zugänglichen Orten und in Größenordnungen zu sammeln, die ohne eine Beteiligung der Bürger_innen nicht möglich wäre. Aber auch Studien mit komplexen, laborbasierten technischen Analysen könnten von einem Citizen Science Ansatz profitieren. Werden die zu analysierenden Proben aus einfach durchzuführenden Experimenten gewonnen, ist es möglich, die Öffentlichkeit in das experimentelle Vorhaben mit einzubeziehen. Gleichzeitig bietet dieser Ansatz auch praktische Kommunikationsmöglichkeiten, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die wissenschaftliche Methode zu fördern.
In diesem Projekt wurde ein experimenteller Citizen Science Ansatz verwendet, um das Konzept der Kohlenstoffspeicherung in Böden und die potenzielle Rolle von Biokohle (d.h. die Einbringung von Holzkohle in den Boden) einer breiteren Öffentlichkeit zu kommunizieren. Bei vier Gartenveranstaltungen (zwischen 100 und 7.000 Teilnehmer_innen) ermutigten wir die Öffentlichkeit sich bei unseren Citizen-Science Experimenten zu beteiligen. Unser Ziel war, die Trockenheitsresistenz von Topfpflanzen in mit Biokohle behandelten Böden zu untersuchen. Die Teilnehmer_innen schickten dafür ihre Pflanzenproben für eine Stabilisotopenanalyse an unser Labor. Das ermöglichte uns zusätzliche Informationen über den Trockenstress zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten negativen oder positiven Auswirkungen von Biokohle, weder auf die Wassernutzungseffizienz (mit Isotopenanalyse bestimmt), noch auf das Wachstum der Bohnenpflanzen. Unsere zweistufige Strategie (experimenteller Citizen Science Ansatz und Laboranalyse) war eine effektive Möglichkeit, die Öffentlichkeit in den Prozess einzubeziehen. Wir identifizierten einige Herausforderungen, den Einsatz der Teilnehmer_innen bis zum Projektende aufrecht zu erhalten, und wir konnten das Projektdesign verbessern. Generell vermieden wir erfolgreich die Falle des "Lerndefizits", indem die Menschen in eine experimentelle Lernaktivität eingebunden wurden. Dieses Projekt zeigt, dass die Kombination von experimenteller Bürgerwissenschaft mit anschließender Laboranalyse, ein vielversprechender und inspirierender Ansatz für zukünftige Studien ist.
Zum Volltext gelangen Sie hier: https://theoryandpractice.citizenscienceassociation.org/articles/10.5334/cstp.195/